Bijan Djir-Sarai

Nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag muss die FDP zunächst ihre Fraktion abwickeln. Alsbald soll aber der Blick nach vorn gerichtet werden. Nicht nur Parteivize Kubicki ist sich sicher: Seine Partei wird gebraucht. Mit Zusammenhalt und neuer Führung soll der Neustart gelingen.

Der FDP-Vorsitzende Lindner bedauert Versäumnisse beim "D-Day"-Skandal - verteidigt aber zugleich die Vorbereitung seiner Partei auf das Ampel-Aus. Auch Buschmann als künftiger Generalsekretär der Liberalen versichert, es hätten bereits alle "Zuständigen die Verantwortung" übernommen.

Wegen der sogenannten "D-Day"-Papier-Affäre muss der FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai seinen Hut nehmen. Jetzt steht sein Nachfolger fest: Ex-Justizminister Marco Buschmann, ein enger Vertrauter von Parteichef Lindner.

Wer wusste über das Strategiepapier zum Ampelbruch in der FDP Bescheid? Nach Darstellung von Parteichef Lindner nur eine untere Ebene. Polit-Beobachter halten das für wenig glaubwürdig.

Nach dem "D-Day"-Dokument und dem Rücktritt zweier FDP-Politiker äußern sich viele Parteikollegen und Kontrahenten kritisch. Sie fordern die "Wahrheit" und einen "Neustart". Der Kanzler sieht sich indes in einem Punkt bestätigt.

Der Schaden, den Christian Lindner und seine Spaßgenossen anrichten, ist viel größer als sie selbst. Nicht nur spielen sie mit ihrer Posse den Demokratie-Verächtern in die Hände. Auch wären die Ideen der FDP es wert, beachtet zu werden. Doch in welcher Regierung soll die Partei mit diesem Personal noch einen Platz finden? Ein Kommentar von Nikolaus Blome

Der Druck ist am Ende zu groß: FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai muss in der Affäre um das "D-Day-Papier" zu strategischen Überlegungen über den Ampel-Bruch seinen Posten räumen. Er habe "unwissentlich" falsch über das interne Dokument informiert, gibt er zur Begründung an.

In der FDP bröckelt der Rückhalt für die Parteispitze. Die Chefin der Jungen Liberalen fühlt sich von Generalsekretär Djir-Sarai getäuscht und fordert seinen Rücktritt. Die Vorgänge um das "D-Day"-Papier nennt Brandmann "einer liberalen Partei unwürdig".

Nach der Veröffentlichung des möglichen Zeitplans zum Ampel-Aus steht die FDP erheblich in der Kritik. Die Partei selbst geht damit unterschiedlich um. Während Generalsekretär Djir-Sarai sich und seine Partei verteidigt, fordert EU-Politikerin Strack-Zimmermann Selbstkritik.

Mehrfach leugnet FDP-Generalsekretär Djir-Sarai, dass die FDP den Koalitionsbruch geplant und intern als "D-Day" betitelt hat. Das steht allerdings im Widerspruch zu einem Dokument, das jeder auf der Partei-Webseite nachlesen kann.

Wochenlang hat die FDP den Ampelbruch geplant und vorbereitet. Ihr Strategiepapier strotzt nur so vor Angriffslust. Allein der Begriff "D-Day" kommt in dem nun veröffentlichten PDF neunmal vor. Im ntv-Interview behauptete Generalsekretär Djir-Sarai noch etwas ganz anderes.

Die FDP hat endgültig genug von den Ampel-Partnern. Nach der Neuwahl würde er eine Koalition mit der Union bevorzugen, sagt FDP-Generalsekretär Djir-Sarai. Er dementiert Berichte, wonach seine Partei den Sturz der Ampel lange vorbereitet hätte.

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