BND - Bundesnachrichtendienst

In Deutschland lebende Türken, die der Gülen-Bewegung nahestehen, werden offenbar ausspioniert. Für den türkischen Präsidenten Erdogan sind die Anhänger Terroristen. Jetzt ermittelt die Bundesanwaltschaft wegen Spionageverdachts.

• Video Bundesanwalt ermittelt gegen türkischen Geheimdienst
• Video Behörden warnen Gülen-Anhänger vor türkischen Spitzeln
• Türkei unter Spitzel-Verdacht De Maizière will Spionage nicht dulden

Mutmaßliche Gegner des türkischen Präsidenten werden offenbar auch in Deutschland bespitzelt. Das sei strafbar und werde nicht geduldet, stellt Innenminister de Maizière klar. Ein CDU-Parteikollege fordert die Ausweisung der Spione.

Der türkische Geheimdienst überwacht offenbar Hunderte Türken, die in Deutschland leben. Sie sollen angeblich der Gülen-Bewegung angehören, die von Erdogan für den Militärputsch verantwortlich gemacht wird. Deutsche Behörden warnen die Betroffenen.

• Video Behörden warnen Gülen-Anhänger vor türkischen Spitzeln

Die türkische Führung macht die Gülen-Bewegung für den Putschversuch im Sommer verantwortlich. BND-Chef Kahl bezweifelt das in einem Interview. Nun zitiert Ankara den Geschäftsträger der deutschen Botschaft zum Gespräch.

Er kann es nicht lassen: Mit immer neuen Vorwürfen facht der türkische Präsident Erdogan den Streit mit Deutschland an. Erneut greift er dabei Kanzlerin Merkel an. Aber auch der BND-Chef wird in Ankara scharf kritisiert.

• Video Erdogan wirft auch Kanzlerin "Nazi-Methoden" vor

Steht der Prediger Fetullah Gülen hinter dem Umsturzversuch im Sommer 2016 in der Türkei? BND-Chef Kahl verneint dies. Für ihn ist die Gülen-Bewegung keine islamisch-extremistische oder gar terroristische Bewegung.

Journalisten kommt in Deutschland ein besonderer Schutz zu - etwa, dass sie ihre Quellen geheim halten dürfen. Einem Medienbericht zufolge soll der BND dennoch jahrelang die Telefone von BBC, Reuters und weiteren Medienhäusern bespitzelt haben.

Als letzte Zeugin sagt die Kanzlerin im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags aus. Warum nicht nur die USA "Freunde" ausspähten, sondern auch der deutsche BND, kann sie nicht erklären. Eigenes Fehlverhalten erkennt sie auch nicht.

Sie ist die letzte Zeugin des NSA-Untersuchungsausschuss: Kanzlerin Merkel. Und sie steht vor dem Dilemma, erläutern zu müssen, warum der BND fremde Regierungen ausspähte - was für sie ja eigentlich "gar nicht" geht. Merkel hat eine besondere Erklärung parat.

Russland verfolge einen "konfrontativeren Kurs" gegenüber Deutschland, wie mehrere Medien aus einem Bericht des BND und BfV zitieren. Die Geheimdienste sehen zudem "feindselige" Berichterstattung mit Ursprung im Kreml.