Corona-Impfung

Der Zeitpunkt, um die Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca auszusetzen, hätte kaum schlechter sein können. Deutschland steht am Beginn einer dritten Corona-Welle. Doch Gesundheitsminister Spahn für die Entscheidung zu teeren und zu federn, ist zu billig. Er hatte keine Wahl. Ein Kommentar von Judith Görs

Nach tödlichen Zwischenfällen in Zusammenhang mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca bleibt die Frage: Könnte ein Impfstoff tatsächlich so schwere Nebenwirkungen auslösen? Und wenn ja, wie? ntv.de hat nachgefragt bei dem Arzt Dr. Christoph Specht. Von Kai Stoppel

Zu wenig Impfstoff, in vielen relevanten Bereichen keine Strategien, Politiker, die sich an der Krise bereichern und jetzt auch noch die Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen: Hat die Bundesregierung beim Thema Corona überhaupt irgendetwas im Griff? Von Verena Maria Dittrich

Die EU handelt mit dem Impfstoff-Hersteller Biontech/Pfizer aus, dass zehn Millionen Dosen früher geliefert werden. Dadurch sollen vor allem Lieferengpässe ausgeglichen werden. Die Mitgliedstaaten müssen nun noch zustimmen.

Nachdem vereinzelt Fälle einer seltenen Thrombose-Krankheit nach Astrazeneca-Impfungen auftreten, legt die Regierung Impfungen mit dem Präparat vorerst auf Eis. Die Kritik an der Entscheidung ist laut - doch offenbar hatte die Regierung keine andere Möglichkeit.

Die Entscheidung des Gesundheitsministers, vorerst nicht mehr den Impfstoff von Astrazeneca zu verabreichen, ist umstritten - aber allein ist Spahn damit nicht. Nun stoppt ein Land das Vakzin, aus dem der Hersteller zum Teil kommt.

Die Entscheidung der Regierung, Impfungen mit Astrazeneca vorerst zu stoppen, stößt bei SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach auf Kritik. Zwar seien die Gehirnthrombosen wahrscheinlich auf den Impfstoff zurückzuführen, der Nutzen des Präparats sei aber deutlich größer.

So wie jetzt könne es mit der Corona-Politik nicht weitergehen, sagt FDP-Generalsekretär Wissing. "Die ganze Impfkampagne ist von Anfang an chaotisch." Dass jetzt auch noch Astrazeneca ausgesetzt werde, sei "eine wirklich dramatische Botschaft".

• Video Wissing: Impfstoffe und Schnelltests - "nichts funktioniert"

Virus-Mutanten breiten sich in Deutschland aus und die Sorge wächst, die bisher eingesetzten Impfstoffe könnten gegen eine von ihnen wirkungslos sein. Speziell die "südafrikanische Variante" B.1.351 scheint Antikörper ins Leere laufen zu lassen. Wie groß ist das Problem? Von Klaus Wedekind

FDP-Chef Lindner wirft der Bundesregierung vor, sie habe unnötig Menschenleben in Gefahr gebracht. Der nächste Bundestag müsse den politischen Umgang mit der Pandemie aufarbeiten.