Doping

Für die Olympia-Bosse ist IOC-Mitglied Richard Pound eine "Nicht-Person", weil er zum russischen Staatsdoping sagt, was das IOC nicht hören will. Im Interview bekräftigt er gegenüber n-tv.de: Ein Olympia-Aus ist die einzig mögliche Strafe. "Brichst du die Regeln, bist du raus."

Das Internationale Olympische Komitee entscheidet, ob - und wenn ja, wie - es Russland für den Dopingskandal bei den Winterspielen 2014 in Sotschi bestraft. Die Szenarien reichen vom Ausschluss bis zum Freispruch.

• Video IOC berät über Strafe im russischen Dopingskandal

Der Ausschluss von den Olympischen Winterspielen in Südkorea wäre für die Sportweltmacht Russland mehr als nur ein Moment der Demütigung. Das IOC hat im Dopingskandal grundsätzlich nur wenige Optionen - keine allerdings dürfte uneingeschränkt Beifall finden.

• Video IOC berät über Strafe im russischen Dopingskandal

Das IOC will am Dienstag Konsequenzen aus dem russischen Dopingskandal ziehen. Sollte es zum Olympia-Bann der Sbornaja kommen, könnte das gravierende Auswirkungen auf das Eishockey-Turnier in Pyeongchang haben. Die Deutschen würden profitieren.

Vor dem IOC-Entscheid über das russische Staatsdoping sind die Beweise erdrückend und die Fronten verhärtet. Dopingkämpfer fordern ein Olympia-Aus Russlands. Das streitet Doping kategorisch ab - und spekuliert, dass für das IOC Geld wichtiger als Moral ist.

• Tygart zur Dopingfarce "Wäre verheerend, wenn IOC erneut versagt"

Der Ehrliche darf im Sport nicht länger Dumme sein, stellt DOSB-Boss Hörmann klar. Auch Bundesinnenminister de Maizière erwartet vom IOC eine harte Strafe mit Abschreckungspotenzial für Russlands Staatsdoping. Das russische Leugnen sei ein typischer Reflex.

Der WM-Organisationschef Witali Mutko leugnet in einer Wutrede das russische Staatsdoping. Und was macht die Fifa? Nichts. Präsident Gianni Infantino sagt, im Fußball sei alles okay. Kein Grund also, alles schlechtzumachen. Ein Kommentar von Stefan Giannakoulis

• Mutkos vor WM-Auslosung "Hat nie staatliches Dopingsystem gegeben"

Witali Mutko ist stinksauer. Und Grund für seine Wut ist einmal mehr das Thema Doping. Russlands Vize-Premier schimpft vor der Auslosung zur Fußball-Weltmeisterschaft: "Diese ständigen Vorwürfe und Spekulationen zielen nur darauf ab, unser Land zu diskreditieren."

Mit spektakulären Dopingskandalen kennt sich Travis Tygart aus – und damit, sie kompromisslos aufzuklären. Härte und Konsequenz fordert der Usada-Chef im Interview mit n-tv.de nun auch vom IOC im Skandal um russisches Staatsdoping.

Doping? Korruption? Existiert in der heilen Welt des Fußball-Weltverbandes nicht. Ein Loblied auf den WM-Gastgeber ist da unverfänglicher, denn Fifa-Boss Gianni Infantino weiß: Jeder neue Konflikt würde dem Premiumprodukt WM massiv schaden.