Energiewende

In einer mehrstündigen Sitzung legt die Regierungskoalition die Differenzen bei der Energiepolitik bei. Die umstrittene Kohleabgabe ist vom Tisch. Der Frieden dauert immerhin fast einen Tag. Dann schildert die Umweltministerin ihre Sicht der Dinge.

Die Große Koalition wird sich bei der Streitfrage um Kohlekraftwerke und den Ausbau des Stromnetzes einig: Braunkohlekraftwerke mit einer Kapazität von 2,7 Gigawatt Strom sollen stillgelegt werden. Die deutsche Presse reagiert mit Skepsis.

Große Augen dürften die Anleger des Energiekonzerns RWE machen: Nach Wochen des Abstiegs lässt das Aus der Kohleabgabe die Aktie des Versorgers kräftig steigen. Auch Eon-Papiere legen zu. Manche Händler warnen jedoch vor zu großer Freude.

• Einigung im Energiestreit Kohleabgabe kommt nicht

Abschaltung der Braunkohlekraftwerke, Netzausbau, Rückbau der Atomkraftwerke und Lagerung des Atommülls: Die Energiepolitik ist für die Koalition lange ein Streitthema. Nun sind Lösungen gefunden - auch positive für den Verbraucher.

• Video Koalition einigt sich auf Eckpunkte zur Energiewende

Diese Verbindung dürfte Seehofer gar nicht gefallen: In der Debatte um die Verlegung neuer Stromautobahnen zieht der FDP-Chef Parallelen zwischen München und Athen. Gabriel versucht, den Streit mit den Bayern zu entschärfen.

In puncto Stromtrassen gibt es viel Redebedarf zwischen den Bundesländern - und Raum für Provokation. Mit einer Werbeanzeige lockt Niedersachsen Unternehmen aus Bayern in sein Bundesland. Dort findet man das gar nicht witzig.

Aus Bayern kommt heftige Kritik an den Plänen des Umweltministeriums, Castor-Behälter mit Atommüll auch in den Freistaat zu lagern. Bayern droht sogar dem Bund mit einem Scheitern der Energiewende.

"Nicht schon wieder!", dürfte manch Aktionär des Baudienstleisters Bilfinger denken. Erneut überrascht der MDax-Konzern mit einer schlechten Nachricht: Die schwächelnde Kraftwerkssparte soll verkauft werden. Sie leidet vor allem unter der Energiewende.

Vor wenigen Wochen hat der Technolgiekonzern Siemens die Zahl der Stellenstreichungen nochmals erhöht. Vor allem die Energiewende kostet Jobs. Chef Kaeser kündigt ein behutsames Vorgehen an. Investoren vertrauen dem Konzern.

Auf der Hauptversammlung spricht RWE-Vorstandschef Terium bereits von "einer neuen Dimension der Krise". Nun legt er im Interview mit n-tv nach und droht der Bundesregierung.

• Video RWE-Chef Terium kritisiert CO2-Abgabe scharf