Energiewirtschaft

RWE sieht sich im "Tal der Tränen", bei Eon erwarten Experten tiefrote Zahlen: Deutschlands Stromversorger stecken in der Krise fest. Nennenswerte Preissenkungen für die Verbraucher gab es bisher aber nicht. Und Kritiker verweisen auf eine Mitschuld der Konzerne.

Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern verdient immer weniger mit seinen Großkraftwerken. Zwar steht für 2014 unter dem Strich wieder ein Plus. Doch Äußerungen des Unternehmenschefs machen wenig Hoffnung für die Zukunft.

Beim deutschen Energieriesen RWE dürfte es im abgelaufenen Geschäftsjahr operativ weiter bergab gegangen sein. Immerhin muss Firmenchef Terium wohl diesmal keine roten Zahlen verkünden.

Es ist eines der modernsten Gaskraftwerke Deutschlands. Doch angesichts der Energiewende lässt sich selbst dies angeblich nicht ansatzweise profitabel betreiben. Zeit, den Stecker zu ziehen. Bayern fordert nun den Bund zum Handeln auf.

Eine Toilette als Stromquelle: Das klingt einerseits unglaublich und andererseits wie eine gute und nützliche Idee. Britische Wissenschaftler haben sie aufgegriffen und ein WC in Betrieb genommen, in dem durch die Zersetzung von Urin Strom erzeugt wird.

Am 11. März will Eon seine Zahlen für 2014 vorlegen. Nach Lage der Dinge werden sie tiefrot sein. Der Versorger hat bereits vorgebeugt und bereits vor einem Vierteljahr einen "erheblichen Konzernfehlbetrag" in Aussicht gestellt.

8000 Vattenfall-Beschäftigte in Ostdeutschland bangen, denn der schwedische Energieriese will sein Braunkohle-Geschäft abstoßen. Laut Vorstandschef Hall soll dies auch noch in diesem Jahr geschehen.

Es war einst die Antwort auf die Ölkrise, nun könnte sein Ende besiegelt sein: Öl in der Nordsee zu fördern wird angesichts des aktuellen Preises immer unrentabler. Sollte sich der Ölpreis dauerhaft auf niedrigem Niveau einpendeln, sind Zehntausende Jobs bedroht.

Die Energieversorger lassen nicht locker: Sie verlangen weiter finanzielle Unterstützung für ihre defizitären Kohle- und Gaskraftwerke. Bundeswirtschaftsminister Gabriel will darüber aber nicht mit sich reden lassen und erteilte den Konzernen eine Absage.

Wer auf Einzelaktien setzt, muss auf der Hut sein - schnell verpasst man den richtigen Zeitpunkt, um sich zu trennen. Branchen- oder Sektor-Investments vereinfachen das Engagement. Hier kann man ganze Wirtschaftsbereiche abdecken. Von Benjamin Feingold