Gesundheitspolitik

Jens Spahn ist jetzt nicht mehr "Merkel-Kritiker", sondern designierter Gesundheitsminister. Einen ersten Termin für dieses Amt hat er bereits verabredet. Konservative in der CDU hoffen, "dass er weiterhin klare Positionen in unserer Partei bezieht". Von Hubertus Volmer

In einer Großen Koalition soll CDU-Politiker Jens Spahn Gesundheitsminister werden. Er strebt eine bessere Terminvergabe für alle Krankenversicherten an und sorgt sich um die Privatversicherten. Den Kassen bereiten Arzneimittelkosten Probleme.

Union und SPD einigen sich in ihren Koalitionsverhandlungen auf mehr Geld für die Kliniken. Das Problem liegt für die Linken aber woanders: Sie weisen auf einen deutlichen Rückgang der Krankenhäuser hin, und auch der Krankenhausbetten.

Zu wenige Ärzte lassen sich in Regionen mit wenigen Privatpatienten nieder. Auf eine einheitliche Bürgerversicherung also Lösung, wie sie die SPD wollte, lassen sich die Unionsparteien bei den GroKo-Verhandlungen nicht ein. Stattdessen soll es eine Kommission geben.

SPD-Chef Schulz braucht unbedingt Trophäen aus den Koalitionsverhandlungen. Aber ausgerechnet bei den Punkten, die er zur Bedingung für ein Bündnis erklärt hat, kann er womöglich gar nichts vorweisen. Ein Kommentar von Christian Rothenberg

Zwei Puffertage haben die GroKo-Parteien bei den Koalitionsverhandlungen vorsorglich eingeplant. Es sieht so aus, als sei das eine gute Idee gewesen: Auch am Montag fehlt in strittigen Punkten die Aussicht auf eine Einigung.

• Video GroKo-Parteien lassen große Zukunftsideen vermissen

Zu wenige Ärzte, keine freien Betten: Das britische Gesundheitssystem steckt in einer Krise. Patienten sterben vernachlässigt in Klinikfluren, Rentner warten stundenlang auf einen Krankenwagen, Krebs-OPs werden verschoben. Was sind die Gründe?

Sorge um CDU-Generalsekretär Tauber: Bei einem medizinischen Eingriff kommt es zu unvorhergesehenen Schwierigkeiten. Seine Ärzte leiten sofort eine Not-Operation ein - und retten dem 43-jährigen Unionspolitiker so das Leben.

Am Wochenende wollen Union und SPD ihre Koalitionsgespräche abschließen. Darüber, ob das gelingt, gehen die Meinungen auseinander. Während sich die CSU optimistisch zeigt, sieht die SPD noch Verhandlungsbedarf, etwa bei der Arbeits- und Gesundheitspolitik.

• Video Union und SPD wollen die letzten Streitigkeiten begraben
• Video GroKo-Parteien planen Bildungspaket von elf Milliarden

Die SPD setzt sich in den GroKo-Gesprächen für ein Ende der "Zwei-Klassen-Medizin" ein. Ein Schritt dahin: eine Angleichung der Arzthonorare für Kassen- und Privatpatienten. Das könnte aber höhere Beiträge bedeuten, warnt die GKV.