Großbritannien

Die britische Regierung will mit der Einführung einer Bankenabgabe bis zu acht Mrd. Pfund einsammeln. Großbritannien kämpft gegen ein Defizit von elf Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Für den deutschen Aktienmarkt werden auch heute Verluste erwartet. Die Anleger sind weiterhin stark verunsichert. Händler beschreiben, dass die Verkäufe am Vortag teilweise panikartige Züge gehabt hätten. Neben der Schuldenkrise in Europa belasten die regulatorischen Bemühungen der Regierungen in Deutschland, Großbritannien und den USA die Stimmung.

In Großbritannien rangeln inzwischen sechs Bewerber um den Labour-Vorsitz. Als neueste Bewerberin hat nun die erste schwarze Abgeordnete der Insel Ambitionen angemeldet. Diane Abbott sitzt seit 1987 im Unterhaus.

Nach monatelangem Zaudern will die EU erstmals systematisch Licht in den billionenschweren Markt der Hedgefonds bringen. Nach dem Willen der EU-Finanzminister sollen sich die Finanzjongleure strengen Kontrollen unterwerfen. Dafür legen sich die Staaten auch mit Großbritannien an.

Nicht nur die Euro-Zone hat große Sorgen; auch Großbritannien muss sich mit vielen Problemen herumschlagen. Eines von ihnen ist die hohe Inflationsrate von weit mehr als drei Prozent. Einmal mehr muss Bank-of-England-Chef King einen Brief an den Schatzkanzler schreiben.

Kanzlerin Merkel hält eine Transaktionssteuer international nicht für durchsetzbar. Applaus bekommt sie auf dem DGB-Kongress für die Ankündigung einer Regulierung von Hedgefonds. Bei der EU-Finanzministerkonferenz werde man Großbritannien "leider überstimmen müssen".

Angesichts der ersten Koalitionsregierung in Großbritannien seit 1945 nimmt sich der neue Premier Cameron die deutsche Kanzlerin zum Vorbild. Die neue Regierung kündigt zudem ein milliardenschweres Sparpaket an, das das Land aus der Krise führen soll.

Nach der Parlamentswahl in Großbritannien fordern Labour-Abgeordnete ihren eigenen Parteichef, Premierminister Brown, zum Rücktritt auf. "Was immer auch in den nächsten Tagen passieren wird, Gordon Brown sollte den Hut nehmen", heißt es.

Das Gerangel um die Macht nach der Wahl in Großbritannien geht in eine neue Runde. Die Parteien loten mögliche Koalitionen aus - eine schnelle Lösung zeichnet sich jedoch nicht ab.

Hängepartie in Großbritannien: Die Konservativen verfehlen bei den Wahlen die absolute Mehrheit, die Parteien steuern auf ein Patt zu. Das könnte Premier Brown sein Amt retten, an das er sich mit aller Macht klammert. Allerdings braucht er dafür die Liberalen, die trotz ihres enttäuschenden Abschneidens zum Königsmacher auf der Insel werden.