Es brodelt wieder im Irak: Die Tatenlosigkeit der Regierung unter Ministerpräsident Haider al-Abadi treibt Tausende auf die Straße - sie wollen endlich Reformen. Doch auch nach dem Sturm aufs Parlament tut sich nichts. Neue Proteste sind schon angekündigt.
Seit eineinhalb Jahren wird das irakische Mossul vom IS beherrscht. Regierungschef al-Abadi will dem ein Ende setzen. Mut macht ihm dabei die Erfahrung der irakischen Armee in Ramadi.
Der Irak gehört seit langem zu den Ländern, die große Sorgen bereiten. Nun verspricht Bundeskanzlerin Merkel ihrem irakischen Amtskollegen Al-Abadi einen Kredit. Das Geld soll auch verhindern, dass noch mehr Flüchtlinge kommen.
Das Zentrum von Ramadi ist vom Islamischen Staat befreit, nun soll die Stadt gesichert werden. Doch dazu wird nicht die irakische Armee eingesetzt, sondern sunnitische Stammesverbände. Selbst der Premier lässt sich einen Besuch in der Großstadt nicht nehmen.
Auf dem Regierungsgebäude von Ramadi weht wieder die irakische Flagge, der IS ist nach Armeeangaben aus der Stadt vertrieben. Dem widerspricht jedoch der Gouverneur der Provinz. Einige Viertel seien noch in der Hand des IS, sagt er.
Die Entsendung türkischer Soldaten in den Nordirak sorgt für Furore. Beobachter erwarten einen neuen Militärstützpunkt. Die irakische Regierung stellt der Türkei ein Abzugs-Ultimatum, Milizen üben sich in Drohgebärden.
Kommt es nach dem Einsatz in Syrien auch zu russischen Luftangriffen auf IS-Stellungen im Irak? Bagdad würde das offenbar begrüßen. Auch die russische Seite signalisiert Bereitschaft. Der Irak müsse aber darum bitten.
Im Kampf gegen die bisher unbesiegte Korruption stutzt der neue irakische Regierungschef erst einmal Ministerien und Posten. Betroffen sind unter anderem die Ressorts Frauen und Menschenrechte. Auch seinen Vorgänger wird Al-Abadi elegant los.
Die verlorene Schlacht um Ramadi sorgt in der Anti-IS-Koalition für Ärger. Amerikanische und irakische Offizielle machen sich gegenseitig Schuldvorwürfe. Von feigen irakischen Soldaten ist die Rede. Das Weiße Haus versucht nun, die Wogen zu glätten.
Zwischen den USA und dem Irak entwickelt sich ein immer heftigerer Streit. Nachdem US-Verteidigungsminister die irakischen Soldaten sinngemäß als Luschen bezeichnet hat, muss Vizepräsident Biden einen ziemlich beleidigten irakischen Premier beschwichtigen.