Katar

Zweimal fordert Marokko im Spiel um Platz drei einen Elfmeter, erhört werden diese Rufe nicht. Während die Fußballer deshalb den katarischen Schiedsrichter bedrängen, findet Trainer Walid Regragui versöhnende Worte. Die WM soll nur der Anfang sein. Für Marokko und für Afrika.

Das Finale der Fußball-WM in Katar ist auch die Geschichte von Lionel Messi und Kylian Mbappé. Dem alten und dem vielleicht neuen König des Weltfußballs. Beide spielen gemeinsam bei Paris Saint-Germain, dem Klub, der Katars Macht im europäischen Fußball auch nach der WM zementieren soll. Von Stephan Uersfeld, Doha

Das vorletzte Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar startet spektakulär. In den ersten zehn Minuten des Duells um Platz drei zwischen Marokko und Kroatien fallen zwei schnelle Tore. Danach trifft nur noch die Elf um Superstar Luka Modrić. Für Marokko endet der WM-Höhenflug enttäuschend.

Während der WM ruht in Katar jeder andere Sport. Es gibt nur eine Ausnahme: Der Pferdesport. Der läuft weiter. Auf einer Rennbahn in Sichtweite zweier Stadien geht es am Freitag um viel Geld. Die Machtstrategie Katars offenbart sich auch hier. Von David Bedürftig & Stephan Uersfeld, Doha

Die FIFA verspricht, dass die Fußball-Weltmeisterschaft die Menschenrechtslage in Katar verbessern werde. Human Rights Watch jedoch zieht zum Ende des Turniers ein verheerendes Fazit: "Die WM ist genauso schlimm abgelaufen wie befürchtet", sagen die Menschenrechtler. Und fordern die großen Verbände zum Handeln auf.

Eingepfercht zu siebt in einem Zimmer leben Arbeiter in Katars Industrial Area. Staub, Müll, Armut: Hier gibt es kein Glitzer und keine WM, sondern Leid und Angst. Und Alkohol unterm Ladentisch. Ein Bericht aus dem Elendsviertel, das niemand zu Gesicht bekommen soll. Von David Bedürftig, Doha

Brüssel, Straßburg und Luxemburg sind ferne Orte: Was dort passiert, bekommt selten Aufmerksamkeit. Liegt im Korruptionsskandal auch eine Chance für Europa? Eine Kolumne von Hendrik Wieduwilt

Die Korruptionsaffäre sorgt für Entsetzen in der EU, mehrere Verdächtige sitzen in Haft. Doch auch für den Golfstaat Katar könnte der Skandal Folgen haben. Einem Bericht zufolge steht ein umfassendes Luftverkehrsabkommen auf dem Spiel - genauso wie Visaerleichterungen für das Land.

Wie eine kleine Fußball-Weltmeisterschaft der Nationalmannschaften soll das Äquivalent für Klubteams künftig sein. Der Plan: Ab 2025 spielen 32 Mannschaften das Turnier aus. Das erklärt FIFA-Präsident Gianni Infantino. Doch wie genau, das ist noch unklar.

Gianni Infantino ist der umstrittenste Fußball-Funktionär der Welt - das Gebaren des FIFA-Chefs bei der Weltmeisterschaft in Katar sorgt international für reichlich Empörung. Ex-Nationalspieler Philipp Lahm knöpft sich den Schweizer nun mit markigen Worten vor.