Kraftfahrt-Bundesamt

Aus Angst vor Folgeschäden an ihren manipulierten Dieselfahrzeugen verzichten Halter auf Softwareupdates. Die Polizei droht mit Bußgeld und damit, die Autos stillzulegen. Dagegen gehen sechs Betroffene juristisch vor. Nun fällt ein Gericht das Urteil.

Hat das Kraftfahrt-Bundesamt mit seinem Schreiben an Dieselbesitzer nur informiert oder verkappt Werbung für deutsche Autohersteller gemacht? Nicht nur der ADAC hält die Hinweise auf "Umtauschaktionen" für problematisch.

Mitte der Woche erklärt Verkehrminister Scheuer, dass beim KBA bisher keine Anträge wegen der Hardware-Nachrüstungen von Diesel-Autos eingegangen sind. Doch eine Anfrage der FDP zeigt, zwei Hersteller wollen Genehmigungen für Bauteile einholen.

Wegen Abgasmanipulation soll Opel zigtausende Fahrzeuge in die Werkstätten rufen. Der Autobauer wehrt sich nun gegen diese Anordnung des Kraftfahrt-Bundesamts - und zieht vor Gericht. Eine Entscheidung dazu könnte schon bald folgen.

Der Dieselskandal ereilt nun auch Opel - überfällig sei das, sagen die Grünen. Aber selbst die FDP findet das Handeln von Verkehrsminister Scheuer bisher zu lasch. Der müsse härter durchgreifen, fordert die Partei.

Das Kraftfahrt-Bundesamt ist sich sicher: In Diesel-Motoren von rund 100.000 Opel-Fahrzeugen ist eine illegale Einrichtung zur Manipulation der Abgaswerte verbaut. Autos der Modelle Insignia, Cascada und Zafira sollen zurückgerufen werden.

Eigentlich geht es um den Klimaanlagenstreit mit Daimler, doch letztlich um die Frage: Ist Deutschland zu nachsichtig mit seinen Autobauern? Der Europäische Gerichtshof hat hierauf eine eindeutige Antwort.

Das Kraftfahrzeuggewerbe reagiert optimistisch auf das Diesel-Paket der Großen Koalition. Die Werkstätten seien bereit für die nötigen Nachrüstungen. Aber nicht alle Autohersteller wollen mitziehen, und die Opposition rechnet weiter mit Fahrverboten.

Seit September gibt es den neuen Abgastest WLTP. Er verspricht mehr Transparenz für den Verbraucher. Für die deutsche Automobilindustrie hat das neue Verfahren allerdings drastische Konsequenzen, wie die Zahlen der Neuzulassungen nun zeigen.

Um Lieferengpässen durch neue Abgas-Prüfstandards vorzubeugen, ordern Unternehmen ganze Flotten an Neuwagen. Daher klettert die Zahl der Neuzulassungen im August auf einen neuen Rekordwert.