Mariupol

Noch immer leistet die ukrainische Armee Widerstand gegen die russische Einnahme von Mariupol. An der Seite des Kremls kämpfen pro-russische Separatisten, die nun einen "Bürgermeister" ernennen. Dieser behauptet, dass nicht Zehntausende, sondern nur 5000 Zivilisten in der Stadt starben.

Vor dem griechischen Parlament hält der ukrainische Präsident Selenskyj einen flammenden Appell. Die Hafenstadt Mariupol erfahre Leid, wie es seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa nicht mehr vorgekommen sei, es gäbe quasi kein intaktes Gebäude mehr. Selenskyj bittet um humanitäre Hilfe und Waffen.

• Video Selenskyj bittet Griechenland um Hilfe in Mariupol

Seit Wochen belagern russische Truppen Mariupol, die humanitäre Lage ist katastrophal. Nun behaupten prorussische Separatisten, dass sie inzwischen weite Teile des Stadtzentrums kontrollieren würden. Die ukrainische Seite sieht das anders: "Mariupol hält sich", betont Präsidentenberater Arestowytsch.

• Video Mariupol-Bürgermeister: Russen verbrennen Leichen in Krematorien

Die russischen Truppen verlassen den Norden der Ukraine und sollen auf ihren Einsatz im Osten vorbereitet werden. Derweil verschärfen EU, USA und Großbritannien ihre Sanktionen und treffen Putins und Lawrows Familie. Auch die russische Wirtschaft ächzt unter Sanktionen. Langersehnte Waffen treffen in der Ukraine ein.

Nach den Massakern von Butscha werden russischen Soldaten Kriegsverbrechen vorgeworfen. In Mariupol könnten die Kremltruppen dem vorbeugen, indem sie Leichen von Zivilisten einfach verbrennen. So behauptet es der Bürgermeister der Hafenstadt. Die Opferzahl könnte in die Zehntausende gehen.

Die Bilder aus Butscha sind grauenhaft. Auf der ganzen Welt rufen sie schockierte Reaktionen hervor. Doch was ist in der Vorstadt von Kiew geschehen und wer hat die Taten begangen? Die wichtigsten Fragen im Überblick. Von Sebastian Schneider

Die Empörung über Kriegsverbrechen an Zivilisten in der Ortschaft Butscha hält weiter an. Die ukrainische Justiz geht mittlerweile Hunderten Hinweisen auf weitere Kriegsverbrechen in der Region Kiew nach. Unterdessen ruft Moskau das belagerte Mariupol zur Kapitulation auf.

• Video Satellitenbilder zeigen Leichen vor russischem Abzug

Zahlreiche Versuche sind bisher gescheitert, weil die vereinbarte Waffenruhe nicht hielt. Nun versucht das Rote Kreuz erneut, Zivilisten aus umkämpften und belagerten Orten in der Ukraine zu retten. Ein Berater von Präsident Selenskyj ist optimistisch, dass es diesmal klappt.

Es ist ein überraschendes Bild. Einen Tag nachdem Berichte über eine angebliche Vergiftung Abramowitschs publik werden, sitzt er bei den Friedensverhandlungen in Istanbul. Bereits seit Kriegsbeginn soll er zwischen Moskau und Kiew hin und her reisen. Von Sebastian Schneider