Martina Voss-Tecklenburg

Der Auftakt der Frauen-Bundesliga wird in Erinnerung bleiben. Nicht wegen spektakulärer Tore, denn es fällt kein einziges. Aber wegen der Kulisse. Noch nie sind so viele Zuschauer im Stadion. Das Team von Eintracht Frankfurt ist daher auch ohne Überraschungssieg glücklich. Der Hype macht Lust auf mehr. Von Anja Rau, Frankfurt

Die WM-Qualifikation ist schon gesichert, am letzten Spieltag geht es für die deutschen Fußballerinnen nach Bulgarien. Zehnfach ändert Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ihre Startelf, die dann keine Mühe mit dem Gegner hat. Schon früh ist die Frage nur noch, wie hoch es am Ende wird.

Für Almuth Schult läuft die erfolgreiche Fußball-Europameisterschaft nicht so wie erhofft. Statt zu spielen, muss die Torhüterin mit der Rolle als Reservistin klarkommen. Nach der Geburt ihrer Zwillinge im Frühjahr 2020 ist sie nur noch die zweite Wahl. Nun wird es für sie im WM-Qualifikationsspiel die Erlösung geben.

Neue Aufmerksamkeit, neue Chancen, neue Ziele: Alexandra Popp und Co. wollen den EM-Rückenwind unbedingt für den oftmals grauen Alltag nutzen. In weniger als einem Jahr geht es um den WM-Titel. Der Aufbruch des Fußballs der Frauen soll schon vorher ein nachhaltiger sein.

Real Madrid darf sich nach dem Gewinn der Champions League über zwei weitere Auszeichnungen freuen: Mit Karim Benzema stellt der Klub Europas Fußballer des Jahres, mit dem ehemaligen Trainer des FC Bayern, Carlo Ancelotti, auch den Trainer des Jahres.

Bundeskanzler Olaf Scholz schließt sich der "Equal Pay"-Bewegung im Fußball an, der DFB bremst dagegen. Präsident Bernd Neuendorf will aber gerne über alles reden, auch das Prämiensystem, das ein immenses Gefälle zwischen Männer- und Frauen-Nationalmannschaften manifestiert.

Das Finale der Europameisterschaft geht unglücklich gegen die Gastgeberinnen aus England verloren. DFB-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg ist ob der Nicht-Elfmeter-Entscheidung noch immer unzufrieden. Mit ihrem Team ist sie dagegen sehr zufrieden. Für die WM im kommenden Jahr könnte der Kader so bleiben.

Die Deutschen fahren ohne EM-Pokal nach Hause, der Titel bleibt bei den Gastgeberinnen in England. Doch Gewinnerinnen sind die DFB-Frauen trotzdem. Sie spielen im Finale, haben vier erfolgreiche Wochen und vor allem: Sie begeistern Millionen. Davon muss nun aber etwas übrig bleiben. Von Anja Rau, London

Mit gerade einmal fünf Spielen in der Bundesliga-Saison reist Marina Hegering zur Fußball-EM. In England trumpft die Innenverteidigerin auf, treibt gegnerische Angreiferinnen reihenweise zur Verzweiflung. Im Finale hat sie das Nachsehen beim ersten Gegentor - und ist auch für große Aufregung zuständig. Von Anja Rau, London

Es ist ihr Turnier, es soll ihr Finale werden: Alles ist vor dem EM-Endspiel auf Alexandra Popp zugespitzt. Die deutsche Kapitänin, die mit 31 Jahren ihre erste Europameisterschaft spielt, die endlich nicht verletzt ist - und so großartig auftrumpft. Bis Minuten vor dem Anpfiff alles anders kommt. Von Anja Rau, London