Nahverkehr

Beim Deutschlandticket sprechen alle Verantwortlichen von einem Erfolgsmodell. Mögliche Finanzierungslöcher werden künftig mit überschüssigen Mitteln gestopft - das garantiert aber überhaupt erst den Fortbestand der ÖPNV-Zeitkarte. Der verlockende Startpreis von 49 Euro wird aber nicht zu halten sein.

Auf einen ICE umsteigen und weiter zum Ziel fahren, wenn der Regio irgendwo strandet - das lassen die Fahrgastrechte zu. Allerdings gilt das längst nicht für alle Tickets.

Schon vor Jahren beschließt die Deutsche Bahn, ihre Nahverkehrstochter Arriva zu verkaufen. Nun ist doch noch ein Käufer gefunden. Der Schienenverkehr in Deutschland soll in der Folge wachsen, mit dem Verkauf wird der Staatskonzern milliardenschwere Verpflichtungen los.

Die Länder fordern für das Deutschlandticket mehr Geld. Bislang blockt der Bund das Ansinnen ab und wird seine Haltung auch nicht ändern. Für dieses und kommendes Jahr seien Mittel zugesagt, erklärt Verkehrsminister Wissing. Erst dann werde es einen Kassensturz geben.

Für viele sind sie ein gewohntes Bild: Männer und Frauen, die am Bahnhof oder in S- und U-Bahnen Straßenzeitungen anbieten. Die Zeitungen sind Teil eines sozialen Projektes, das es weltweit gibt - seit 30 Jahren auch in Deutschland.

Es sei ihr gemeinsames Erfolgsprojekt. Das sagen Bund und Länder über das 49-Euro-Ticket - und können sich doch nicht auf eine weitere Finanzierung einigen. Eine Konferenz der Verkehrsminister bleibt ohne Erfolg, die Verantwortung wird weitergeschoben.

Frankreich will sich mit Milliardeninvestitionen auf die Folgen des Klimawandels und auf den Umgang mit beschränkten Ressourcen einstellen. Der Plan sieht den Ausbau des Nahverkehrs ebenso vor wie Umstellungen beim Heizen. Pro Jahr sollen dazu eine Million Wärmepumpen gebaut werden.

Rund zehn Millionen Menschen nutzen das Deutschlandticket im bundesweiten Nahverkehr. Jetzt warnt der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz der Länder: Das Angebot könnte schnell wieder Geschichte sein. Bis jetzt sind sich Bund und Länder nicht über die weitere Finanzierung einig.

Für 49 Euro im Monat kann man in Deutschland alle Regionalzüge nutzen. Das will auch Emmanuel Macron bald für Frankreich möglich machen - in "allen Regionen, die bereit dazu sind".

Seit dem Start des Deutschlandtickets befinden sich vermehrt Fälschungen im Umlauf. Die Deutsche Bahn nimmt das Thema sehr ernst. Wer erwischt wird, kassiert eine Strafanzeige. Die Folgen können mitunter dramatisch ausfallen.