NSU

Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt führten mutmaßlich die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds aus. Die Vernehmungen ihrer Angehörigen im Münchner NSU-Prozess lassen ahnen, wie schwierig auch der Umgang der Familien mit den Taten der Söhne ist. Von Solveig Bach

Eigentlich soll im NSU-Prozess die Mutter des toten Neonazi-Terroristen Uwe Böhnhardt vernommen werden. Das verhindert eine wortkarge Zeugin, die erklären soll, warum sie einem NSU-Komplizen ihre Krankenkassenkarte verkauft hat.

Die Verbrechen der NSU-Terroristen Böhnhardt und Mundlos machen immer wieder sprachlos. Nun sagt erstmals der Vater von Uwe Mundlos vor einem Untersuchungsausschuss aus. Und erhebt Vorwürfe gegen die Sicherheitsbehörden.

Es ist die einzige Tat des NSU, die Beate Zschäpe selbst begangen haben soll: Die Brandstiftung mit Benzin in der letzten Wohnung des NSU-Trios. Ein wichtiges Indiz: Schwarze Socken.

War Beate Zschäpe vor dem NSU-Mord an Ismail Yasar in Nürnberg? Eine Zeugin sagt aus, dass sie die Angeklagte kurz vor dem Mord an der Supermarktkasse gesehen hat. Sie erinnerte sie an eine Schauspielerin aus der US-Comedyserie "Roseanne".

Unterlagen aus der letzten Wohnung der NSU-Terroristen legen nahe, dass die Neonazis ihre Opfer sorgfältig auswählten. "Gutes Objekt und geeigneter Inhaber" - die Notizen könnten kälter nicht sein.

22 Menschen werden 2004 bei einem Nagelbombenanschlag in Köln verletzt – dass die Terrorgruppe NSU dahintersteckt kommt erst Jahre später heraus. Mehrere Opfer erhalten Entschädigungen, vor Gericht scheitert nun ein Mann mit seiner Forderung nach mehr Geld.

Der Auftritt eines ehemaligen Verfassungsschützers im NSU-Prozess lässt viele Fragen offen - zu unwahrscheinlich klingen seine Angaben. Das macht auch der Richter deutlich. Er wird nochmals aussagen müssen.

• Halit Yozgats Vater sagt im NSU-Prozess aus Verzweifelt, verdächtigt, verstört

Mehr als bewegend ist das, was sich im NSU-Prozess abspielt: Ismail Yozgat, Vater des ermordeten Halit, zeigt seine Gefühle. Und macht dabei deutlich, was es heißt, nicht nur den Sohn zu verlieren, sondern danach noch einen Spießrutenlauf zu erleben.

Hat sich Beate Zschäpe während der NSU-Morde in der Nähe eines Tatorts aufgehalten? Für ein Urteil im NSU-Prozess könnte eine Antwort auf diese Frage von Bedeutung sein. Eine Zeugin aus Dortmund erinnert sich nun vor Gericht.