Die Vereinigten Staaten haben einen harten und schmutzigen Wahlkampf hinter sich. Dafür sorgte vor allem Donald Trump. Und nichts deutet darauf hin, dass der 70-Jährige nach einer etwaigen Niederlage die politische Bühne verlässt. Von Wolfram Neidhard
Am Tag nach dem Schlagabtausch mit Hillary Clinton liegen die Nerven bei Donald Trump offenbar noch immer blank: Der Republikaner feuert eine verbale Breitseite in die eigenen Reihen ab. Das Ziel seiner Wut: sein mächtigster Parteifreund.
Noch vor wenigen Wochen will Trump Paul Ryan und John McCain bei ihrer Wiederwahl in den Kongress nicht unterstützen - eine Revanche für die fehlende Unterstützung der Parteikollegen. Doch schlechte Wahlkampf-Ergebnisse zwingen ihn zu einem Kurswechsel.
Sie halten ihn für inakzeptabel und erhoffen sich von seiner Kampagne nichts Gutes mehr: Immer mehr Republikaner wenden sich von ihrem eigenen Präsidentschaftskandidaten ab. Trumps eigene Realität jedoch ist eine andere.
Machen die Republikaner aus der Not eine Tugend? In Washington beäugt man den designierten Präsidentschaftskandidaten Trump mit Misstrauen. Doch nach einem gemeinsamen Treffen sieht die Sache schon ganz anders aus - findet Trump.
Donald Trump ist der beliebteste republikanische Präsidentschaftskandidat seit langem - bei den Wählern. Bei der Parteiführung ist er dagegen der unbeliebteste. Bei einem Spitzentreffen machen beide Seiten anscheinend einen Schritt aufeinander zu.
Seine Gegner bei den Vorwahlen hat er allesamt geschlagen. Doch Donald Trump hat viele Kritiker in seiner Partei. Auch der höchste Amtsträger, Paul Ryan, verweigert ihm die Unterstützung. Nun treffen sich beide in Washington. Von Volker Petersen, New York
Der republikanische Kongressabgeordnete Paul Ryan tritt an die Spitze des US-Repräsentantenhauses. Im Vorfeld der Wahl liefern sich die Republikaner einen internen Machtkampf um die Nachfolge von Ex-Chef Boehner.
Direkt hinter dem US-Vizepräsidenten rangiert laut Verfassung der "Speaker". Nachdem einige Kandidaten das Handtuch geworfen haben, würde sich Paul Ryan bereit erklären die verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Allerdings stellt er Bedigungen.