Recep Tayyip Erdogan

Der türkische Staatsapparat hat den Machtkampf mit der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP dramatisch zugespitzt. Die in der Justiz tief verwurzelte säkulare alte Elite will die Partei von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan mit einem Verbotsantrag auf Linie zwingen, wenn nicht sogar von der politischen Bühne verbannen.

Der Tod von Frauen und Kindern mit türkischen Wurzeln auf deutschem Boden hat Deutschland wieder einmal vor Augen geführt, dass Integration ein echtes Problem bleibt. Die Diskussion um die Rede des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan hat gerade erst begonnen.

Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan hat mit seiner Aussage über die Assimilation als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" einen unsäglichen Fauxpas begangen.

"Erdogan hat türkischen Nationalismus auf deutschem Boden gepredigt. Das ist antieuropäisch und belegt unsere Bedenken hinsichtlich eines EU-Beitritts der Türkei", so CSU-Chef Huber.

Bundeskanzlerin Merkel kritisiert die Warnung des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan an seine in Deutschland lebenden Landsleute vor Assimilation. Dessen Vorstoß für türkischsprachige Schulen und türkische Lehrer in Deutschland stößt auf Ablehnung.

Der türkische Regierungschef hat einen Auftritt in der Kölnarena benutzt, um in der Heimat Punkte zu sammeln.

Die CSU spricht von "Gift für die Integration, Ghetto-Bildung und einem Klein-Türkei in Deutschland". In der SPD spricht man von Spaltung statt Integration.

Der türkische Ministerpräsident Erdogan ist dafür, in Deutschland türkische Gymnasien und Universitäten zu gründen. Sein Land sei bereit, Lehrer zu schicken. Erdogan vertritt die Ansicht, um Deutsch sprechen zu können, müssten Migranten zuerst ihre Muttersprache beherrschen. Bundeskanzlerin Merkel reagiert eher verhalten auf den Vorstoß.

Plakate in Köln verkünden den anstehenden Besuch des türkischen Ministerpräsidenten – auf Türkisch. Die Reaktionen der deutschsprachigen Bevölkerung sind gemischt.

Hohe Ehre für den türkische Ministerpräsidenten: Recep Tayyip Erdogan wird die 44. Münchner Sicherheitskonferenz im Februar eröffnen.