Todesstrafe

Der Anschlag auf den Boston-Marathon erneuert 2013 ein amerikanisches Trauma. Es ist so groß, dass die Suche nach unvoreingenommenen Geschworenen für den Prozess gegen Dschochar Zarnajew zwei lange Monate dauert.

Der Anschlag auf den Boston-Marathon 2013 schockt die USA. Für die Tat werden zwei Brüder verantwortlich gemacht, deren Flucht nur Dschochar Zarnajew überlebt. Bis zu dem Attentat führt er ein scheinbar normales Teenager-Leben. Nun droht ihm die Todesstrafe.

Wochenlang werden die Peitschenhiebe für den saudi-arabischen Blogger Raif Badawi ausgesetzt. Doch die Tortur ist noch nicht vorüber. Im Gegenteil: Dem Aktivisten droht ein neuer Prozess, der tödliche Folgen haben könnte. Badawis Ehefrau ist verzweifelt.

Die ägyptischen Gerichte verfolgen weiter einen unerbittlichen Kurs gegen die Muslimbrüder: 18 Mitglieder wurden zu Todesstrafen und lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Auch eine andere Organisation rückt in den Fokus.

Im August 2013 löst die ägyptische Polizei ein Protestlager der Muslimbruderschaft auf. Hunderte sterben. Zeitgleich greifen Sympathisanten in einem Vorort eine Polizeistation an, dabei sterben elf Polizisten. In einem Massenprozess fallen nun 183 Todesurteile.

Sechs Menschen stehen für dieses Jahr auf dem Hinrichtungsplan des US-Bundesstaates Ohio. Doch die Exekutionen finden nicht statt. Der Grund ist aber nicht etwa eine Läuterung der Entscheidungsträger in Sachen Todesstrafe.

Der Oberste Gerichtshof der USA lässt erneut Recht vor Gnade ergehen. Er lehnt ein letztes Gesuch von Anwälten und Verteidigern ab, einen geistig behinderten Mörder hinrichten zu lassen. Sogar die Europäische Union hatte Gnade für Warren Hill gefordert.

Die Hinrichtung von Clayton Lockett ist besonders grausam. Der Mörder soll die Todesstrafe erhalten, doch die Giftspritze trifft nicht richtig und er leidet eine Dreiviertelstunde lang. Nach dem Vorfall wird die Todesstrafe in US-Bundesstaat Oklahoma ausgesetzt - bis jetzt.

Nach dem blutigen Angriff auf eine Schule in Pakistan hebt der Präsident des Landes ein Moratorium auf die Todesstrafe auf. Nun sollen 500 Taliban gehängt werden. Das sei jedoch nur die erste Phase, heißt es. Zudem startet die Armee eine Offensive.

Mit der Vollstreckung zweier Todesurteile reagiert Pakistan auf den brutalen Angriff auf eine Schule in Peshawar. In der Stadt Faisalabad seien nun erstmals seit 2008 zwei Terroristen gehängt worden, heißt es aus Behördenkreisen. Zudem setzt die Armee ihre Offensive fort.