Tschetschenien

Neu-Russe Gérard Depardieu ist in seiner neuen Heimat unterwegs - unter großem Medieninteresse und mit Pathos: "Gerühmt sei Saransk, gerühmt sei Mordowien, gerühmt sei Russland!" ruft er. Depardieu wohnt nun ganz offiziell in Saransk. Und er lässt sich vom umstrittenen Herrscher Kadyrow in Tschetschenien empfangen.

Er sieht sich gerne als "Vater des Volkes" oder "Oberhaupt": Ramsan Kadyrow. Der 35-Jährige ist Präsident in Tschetschenien - und Moskau sehr ergeben. Dass er einen starken Personenkult pflegt, scheint dort nicht zu stören. Bei seiner Geburtstagsfeier haut er richtig auf die Pauke - teure Stars reisen an.

Die kolumbianische Popsängerin Shakira reist nicht nach Tschetschenien. Dort sollte sie im Beisein vieler anderer Stars an der Eröffnung eines Wohn- und Geschäfstkomplexes in der vom Bürgerkrieg zerstörten Hauptstadt teilnehmen. Stimmt nicht, teilt sie nun über Twitter mit.

Die kolumbianische Popsängerin Shakira reist nach Tschetschenien. In Grosny nimmt sie im Beisein vieler anderer Stars an der Eröffnung eines Wohn- und Geschäfstkomplex in der vom Bürgerkrieg zerstörten Hauptstadt teil. Und sie kommt zur Geburtstagsparty von Präsident Kadyrow, dessen Milizen für Entführungen und Morde verantwortlich gemacht werden.

Der Hauptangeklagte erhält lebenslange Haft für einen Auftragsmord an einem tschetschenischen Regimekritiker, die beiden Mitangeklagten müssten für 16 und 19 Jahre hinter Gitter. Drahtzieher soll der Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien sein.

Fast fünf Jahre nach dem Tot der russischen Journalistin Politkowskaja wird der mutmaßliche Mörder in Tschetschenien festgenommen. Er soll nun den Behörden in Moskau überstellt werden. Der Gesuchte war in einem ersten Prozess mit zwei Brüdern aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden.

Folter und Mord werden Tschetscheniens Republikchef Ramsan Kadyrow vorgeworfen. Alternde Fußballstars lassen sich von ihm dennoch gern zu gemeinsamen Spielen einspannen und dafür üppig bezahlen. Dass Kadyrow nicht nur Bälle mit Füßen tritt, sondern auch Menschenrechte - egal.

Keine gute Idee: DFB-Rekordspieler Matthäus spielt mit Tschetscheniens umstrittenen Republikchef im früheren Kriegsgebiet Fußball gegen eine brasilianische Auswahl. Menschenrechtler werfen dem kremltreuen Kadyrow Morde und Folter vor. Matthäus will davon nichts wissen.

Er war zweimal Weltfußballer des Jahres, schoss Holland zum EM-Titel 1988 und den AC Mailand zum Europapokal der Landesmeister: Ruud Gullit. Jetzt tritt er seinen neuen Trainerposten beim tschetschenischen Klub Terek Grosny an.

Nach dem Zuschlag für die WM 2018 macht Russlands Fußball weiter Schlagzeilen: Der tschetschenische Klub Terek Grosny verpflichtet den Niederländer Ruud Gullit als Trainer. Der Wechsel ins frühere Kriegsgebiet hat auch eine politische Note.