Ukraine

Mit Fotos des russischen Militäraufgebots an der ukrainischen Grenze will die Nato zeigen, dass von einem Abzug keine Rede sein kann. Russland tut die Aufnahmen als veraltet ab. Das Nato-Hauptquartier gibt erneut Contra.

• Video Putin droht mit Stopp der Gaslieferungen

Artillerie, Panzerfahrzeuge, Hubschrauber, Spezialeinheiten und Kampfflugzeuge: Offensichtlich zieht Russland an der ukrainischen Grenze eine gewaltige Streitmacht zusammen. Das Oberkommando der Nato veröffentlicht Satellitenbilder, die das beweisen sollen - das russische Militär will davon nichts wissen.

Russlands Präsident Putin droht mit einer Drosselung der Erdgaslieferungen an die Ukraine und warnt davor, dass das Land im Gegenzug russisches Gas abzapfen könnte, das eigentlich für Europa bestimmt sei. Der Westen könne das vermeiden, indem er für die Ukraine zahle - am besten direkt an Moskau.

Es ist ein Blutbad, das zum Umsturz in der Ukraine führt: Im Februar werden Dutzende Menschen auf dem Maidan erschossen. Kiew glaubt zu wissen, wer die Todesschützen waren. Ein Ermittler widerspricht nun offenbar der offiziellen Version.

• Ukraine-Krise Moskau will Truppen abziehen

Noch immer halten Separatisten im Osten der Ukraine Verwaltungsgebäude besetzt. Nun sagt Kiew den pro-russischen Kräften Straffreiheit zu - sofern diese einlenken. Moskau warnt indes den Westen vor "verbrecherischen" Schritten.

Die nachlassende chinesische Wirtschaft macht auf den Rohstoffmärkten derzeit einen stärkeren Eindruck als die Lage in der Ukraine. Die Ölpreise geben deutlich nach.

Die Regierung in Kiew spricht schon lange davon, dass Russland hinter den Unruhen im Osten der Ukraine stecke. Jetzt nimmt der ukrainische Geheimdienst eine junge Russin fest, die als "Putins Agentin" die Lage im Land destabilisieren sollte.

Nach den Verlusten der beiden Vortage setzt am Frankfurter Aktienmarkt langsam die Konsolidierung ein. Allerdings sorgt die Ukraine-Krise weiter für Zurückhaltung. Für Aufmerksamkeit dürfte Griechenlands Bondemission sorgen.

Russlands Verhalten in der Ukraine wird von der EU scharf verurteilt - doch Russlands Gas bleibt für Europa weiterhin praktisch unverzichtbar. Das weiß auch Russlands Staatskonzern Gazprom. Trotz aller Differenzen drängt der Konzern daher auf den Bau der South Stream-Pipeline.

Die Lage im Osten der Ukraine ist unübersichtlich. Militante Aktivisten halten mehrere Gebäude der Gebietsverwaltungen besetzt. Nun kommen immerhin Dutzende Geiseln frei. Und Moskau empört sich über die "antirussische Kampagne" des Westens.

• Video Kerry wirft Russland gezielte Provokation in der Ukraine vor
• Kommentar Donezk ist nicht der neue Maidan