Ursula von der Leyen

Jahrelang war bekannt, dass das G36 nicht trifft, wenn es heiß geschossen ist. Die Soldaten in Afghanistan bekamen trotzdem kein besseres Gewehr. Das Verteidigungsministerium verschleppte womöglich eine umfassende Untersuchung. Von Hannes Vogel

Deutschland und Frankreich entwickeln nicht nur eine Drohne. Die unbemannten Fluggeräte sollen im gleichen Luftraum fliegen wie zivile Maschinen. Dafür ist eine Überarbeitung des europäischen Flugrechts notwendig. Von Christoph Herwartz

Schon seit Monaten machen Verteidigungspolitiker der Koalition Druck, die Bundeswehr müsse möglichst bald Kampfdrohnen bekommen. Bisher wollte man diese einkaufen, doch das "Euro Hawk"-Desaster scheint Spuren hinterlassen zu haben.

• Video Deutschland, Frankreich und Italien planen Kampfdrohne

Seit Jahren beschweren sich deutsche Soldaten, dass ihre Gewehre im Einsatz Probleme bereiten. Nun räumt dies auch Verteidigungsministerin von der Leyen erstmals ein. Mittelfristig muss die Truppe eventuell mehr als Hunderttausend "G36" ersetzen.

Der deutschen Rüstungsindustrie droht beim Projekt "Puma" ein teures Nachspiel: Deutschlands Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen trägt sich offenbar mit Plänen, einen Teil der Mehrkosten vor Gericht einzufordern.

• Verteidigungsetat steigt "Die Bundeswehr ist zu teuer"

Der Militärische Abschirmdienst (MAD) warnt vor Islamisten, die sich von der Bundeswehr an der Waffe ausbilden lassen könnten. Verteidigungsministerin von der Leyen mahnt zwar zur Wachsamkeit, sieht aber aktuell keine Indizien für eine akute Gefährdung.

Ursula von der Leyen kann sich über zusätzliche Milliarden freuen. Die Grünen glauben nicht, dass sich die Probleme der Bundeswehr damit lösen lassen.

Das US-Militär stärkt seine Präsenz in Europa. Unter anderem sollen zusätzliche Panzer nach Deutschland gebracht werden. Verteidigungsministerin von der Leyen zeigt sich erfreut. CSU-Politiker Singhammer fordert deutlich mehr Geld für die Bundeswehr.

Dass die Bundeswehr für fast jeden Panzer und jeden Hubschrauber am Ende mehr Geld hinlegen muss als geplant, ist bekannt. Wie groß das Milliardengrab Rüstung ist, wird aber erst jetzt deutlich.

"Außenpolitisch scheint man uns nicht ernst zu nehmen", beklagt EU-Kommissionspräsident Juncker. Als Gegenmittel sieht er europäische Streitkräfte. Experten fordern die "militärische Fähigkeit autonomer Interventionsoperationen". Die Bundesregierung begrüßt die Idee.