Wirtschaft

Müll-Krieg mit Philippinen 1300 Tonnen Abfall sind zurück in Kanada

Die 69 Schiffscontainer mit kanadischem Abfall sind in Vancouver angekommen.

Die 69 Schiffscontainer mit kanadischem Abfall sind in Vancouver angekommen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Zwischen 2013 und 2014 erreichen gut 1000 Tonnen falsch deklarierten Mülls aus Kanada die Philippinen. Um den Verbleib des nicht recycelbaren Abfalls wird jahrelang gestritten. Nun erreicht die Fracht wieder den heimatlichen Hafen.

Nach jahrelangem Streit mit den Philippinen sind am Samstag 69 Schiffscontainer mit kanadischem Abfall in Vancouver angekommen. Das Schiff legte in einem Hafen am Rande der westkanadischen Stadt an, wie ein AFP-Reporter beobachtete. Der Müll war zwischen 2013 und 2014 von einer kanadischen Firma in das südostasiatische Land geschickt worden. Das Unternehmen hatte ihn fälschlicherweise als komplett recycelbar gekennzeichnet.

Die rund 1300 Tonnen Müll sollen nun mit Lkw in eine kanadische Müllverbrennungsanlage gebracht werden, um Energie daraus zu gewinnen. Es handelt sich um eine Mischung aus Papier- und Plastikabfällen, Elektroschrott und Restmüll.

Der Streit um den Abfall hatte die Beziehungen zwischen Manila und Ottawa jahrelang belastet. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte drohte Kanada im April gar mit "Krieg". Kanada erklärte sich daraufhin bereit, den Müll zurückzunehmen, ließ eine dafür gesetzte Frist am 15. Mai zunächst jedoch verstreichen.

Immer mehr südostasiatische Länder wehren sich gegen die ungebremste Einfuhr von Müll. Vor kurzem kündigte Malaysia an, 450 Tonnen unsortierten Plastikmüll zurückzuschicken, unter anderem nach Australien, Bangladesch, Kanada, China, Japan, Saudi-Arabien und in die USA. Nach Angaben der Umweltorganisation WWF werden jährlich rund 300 Millionen Tonnen Plastik produziert. Vieles davon landet auf Mülldeponien oder verunreinigt die Meere.

Lange Zeit hatte China einen Großteil des Plastikmülls zu Recyclingzwecken importiert, entschied aber im vergangenen Jahr, kein gebrauchtes Plastik aus anderen Ländern mehr zu verarbeiten, um die eigene Umweltbilanz zu verbessern.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ

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