IWF-Forderungen fällig Argentinien zahlt Schulden mit Geld aus Katar
04.08.2023, 19:42 Uhr Artikel anhören
Die Inflationsrate in Argentinien liegt bei 115 Prozent.
(Foto: AP)
Argentinien steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, der Schuldenberg wächst stetig. Das Land hat Probleme, den Forderungen des Internationalen Währungsfonds nachzukommen. Nun hilft der Wüstenstaat Katar mit einer Millionensumme aus.
Das hoch verschuldete Argentinien hat zur Begleichung fälliger Zinsforderungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) einen millionenschweren Kredit bei Katar aufgenommen. Das südamerikanische Land leihe sich bei dem Emirat 775 Millionen US-Dollar in Form von Sonderziehungsrechten, teilte die Regierung in Buenos Aires mit. Damit konnte Argentinien die am heutigen Freitag fälligen Forderungen des IWF begleichen, ohne seine knappen Währungsreserven anzutasten.
Das Sonderziehungsrecht ist ein vom IWF eingeführtes Reserveguthaben, das allen Mitgliedstaaten zusätzlichen finanziellen Spielraum verschafft. Zuletzt hatte Argentinien bereits Kredite bei der Lateinamerikanischen Entwicklungsbank und in China aufgenommen, um seinen Verpflichtungen gegenüber dem IWF nachzukommen.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas steht bei dem Währungsfonds mit rund 44 Milliarden US-Dollar in der Kreide. Argentinien steckt seit Jahren in einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei 115 Prozent.
Das Land leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso wertet gegenüber dem US-Dollar immer weiter ab, der Schuldenberg wächst ständig.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa