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Drohnen sind weltweit bekannt Bayrak baut große Waffenfabrik bei Kiew

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Russland hatte sich mit der Zeit immer besser auf Angriffe mit den TB2-Drohnen von Bayrak eingestellt.

Russland hatte sich mit der Zeit immer besser auf Angriffe mit den TB2-Drohnen von Bayrak eingestellt.

(Foto: picture alliance / AA)

Das Unternehmen Bayrak gilt der Ukraine als wohlgesinnt. Das Land hat die Drohnen schon früh erfolgreich eingesetzt. Russland, das die Copter ebenfalls haben wollte, erhielt hingegen eine Absage der Türken. Nun entsteht eine große Fabrik bei Kiew.

Das türkische Rüstungsunternehmen Bayrak hat mit dem Bau einer Fabrik in der Nähe von Kiew begonnen, in der rund 500 Menschen beschäftigt sein werden, die entweder Bayraktar TB2- oder Bayraktar TB3 -Drohnen herstellen sollen, so der Geschäftsführer des Unternehmens. Die in der Türkei hergestellten Copter haben weltweit Bekanntheit erlangt, nachdem sie vom ukrainischen Militär anfangs erfolgreich eingesetzt wurden, um russische Streitkräfte durch die Zerstörung von gepanzerten Fahrzeugen und Artilleriesystemen zu behindern.

Bayrak hat nach eigenen Angaben mit 30 Ländern Exportverträge für seine TB2-Drohne unterzeichnet. Dazu gehören laut der Denkfabrik SIPRI seit 2018 die Ukraine, Äthiopien, Libyen und Aserbaidschan. "Unsere Fabrik wird gebaut... wir brauchen etwa 12 Monate, um den Bau abzuschließen, und dann werden wir zu den internen Maschinen, der Ausrüstung und der Organisationsstruktur übergehen", sagte Bayrak-CEO Haluk Bayraktar am Rande der World Defense Show in Riyadh. "Die Fabrik in der Ukraine ist groß, wir planen rund 500 Mitarbeiter zu beschäftigen."

Der CEO wies darauf hin, dass sich die Kapazität auf etwa 120 Einheiten pro Jahr belaufen werde, sagte aber, dass noch nicht klar sei, ob sich die Produktion in der ukrainischen Fabrik auf das Drohnenmodell TB2 oder TB3 konzentrieren werde. Auf die Frage, ob Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit dem anhaltenden Konflikt ein Problem für das Werk darstellen würden, sagte Bayraktar, dass die Pläne "voll im Gange" seien und "nichts" sie aufhalten könne.

Auch Moskau wollte Bayraktar-Drohnen

Die TB2 gilt als Exportschlager. Kiew hatte sie bereits zu Beginn der großangelegten russischen Invasion erfolgreich eingesetzt. Auch Moskau interessierte sich für die Drohne, bekam aber 2022 eine Abfuhr von Bayrak. "Ganz gleich, wie viel Geld sie uns anbieten, in dieser Situation kommt es nicht infrage, ihnen Drohnen zu überlassen. Momentan unterstützen wir voll und ganz die ukrainische Seite", sagte Geschäftsführer Haluk Bayraktar.

Die Kreml-Truppen hatten sich mit der Zeit immer besser auf ukrainische Angriffe mit Drohnen des Unternehmens eingestellt und konnten sie erfolgreich stören. Deswegen setzten Kiews Streitkräfte Bayraktar-Copter weniger für Angriffe ein. "Es ist schwierig, Situationen zu finden, in denen man sie verwenden kann", sagte Oberst Wolodymyr Waliukh im Herbst letzten Jahres laut "Defense News".

Das erfolgreiche Stören ("Jammen") von Drohnen, um sie beispielsweise zum Absturz zu bringen, gehört zu den wichtigsten Elementen der elektronischen Kriegsführung und hat im Krieg in der Ukraine eine enorm hohe Bedeutung.

Quelle: ntv.de, rog/rts

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