Wirtschaft

Chipmangel nicht gelöstBosch kämpft mit Produktionsstopps an drei Standorten

18.11.2025, 16:24 Uhr
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Bei Bosch werden teils Beschäftigte nach Hause geschickt, wenn die Fertigung stockt. (Foto: picture alliance / imageBROKER)

Nach politischen Spannungen um den Halbleiterhersteller Nexperia kämpft Bosch mit Engpässen. Gestörte Lieferkette zwingen den Autozulieferer zeitweise zu Produktionsstopps in drei seiner Werke. An zwei Standorten werden sogar Beschäftigte nach Hause geschickt.

Trotz der Bemühungen um eine Lösung des Streits der Niederlande mit China über den Chiphersteller Nexperia stockt die Versorgung mit den wichtigen Bauteilen weiter. So kommt es beim weltweit größten Autozulieferer Bosch in drei Werken zeitweise zu Produktionsstopps, wie das Unternehmen mitteilte. "Aktuell können wir weiterhin für die Werke Ansbach, Salzgitter und Braga Produktionsbeeinträchtigungen bestätigen", sagte ein Unternehmenssprecher. "Wir priorisieren weiterhin alles, um unsere Kunden zu bedienen und Produktionseinschränkungen zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten."

Die Versorgungskrise brach aus, nachdem die niederländische Regierung am 30. September dem chinesischen Nexperia-Eigner Wingtech die Kontrolle über das in den Niederlanden beheimatete Unternehmen entzogen hatte. China untersagte deshalb Anfang Oktober den Export von Produkten mit Nexperia-Chips aus China. Anfang November hieß es dann, die Restriktionen würden gelockert. Manche Autozulieferer konnten sich wieder mit den Halbleitern für elektronische Bauteile versorgen. In dieser Woche wollte eine hochrangige Delegation der Niederlande mit der Regierung in Peking über eine Lösung der politisch verursachten Krise, die sich um Technologietransfer nach China und den Handelsstreit zwischen China und den USA dreht, sprechen.

Bei Bosch werden unterdessen weiter bei Bedarf Beschäftigte nach Hause geschickt, wenn die Fertigung stockt. In Deutschland sind zwei Standorte davon betroffen: Im Werk Salzgitter werde "situativ" das bewährte Instrument Kurzarbeit für 300 bis 400 von rund 1300 Mitarbeitenden genutzt, erklärte der Stiftungskonzern.

In Ansbach sind es etwa 650 von rund 2500 Beschäftigten, die vorübergehend freigestellt werden und dann Kurzarbeitergeld der Bundesanstalt für Arbeit erhalten. Im Werk Braga in Portugal sind etwa 2500 von rund 3300 Arbeitnehmern zeitweilig von Arbeitszeitanpassungen und Freistellungen betroffen. Bosch verfolge die handelspolitischen Entwicklungen "sehr genau" und sehe erste Schritte hin zu einem politischen Dialog zwischen den Beteiligten, ergänzte der Sprecher. "Wir hoffen weiterhin auf eine dauerhafte Lösung."

Quelle: ntv.de, bho/rts

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