Habeck sieht Meilenstein EU gibt grünes Licht für Milliarden-Wasserstoffprojekte
15.02.2024, 14:43 Uhr Artikel anhören
Der Elektrolyseur für die Herstellung von grünem Wasserstoff bei Air Liquide in Oberhausen
(Foto: dpa)
Industrie und Regierung setzen im Kampf gegen den Klimawandel auch auf den Ausbau von Wasserstoff. Dieser könnte nun einen Schub bekommen: Die EU-Kommission macht den Weg für staatliche Milliarden-Förderungen frei.
Die EU-Kommission hat insgesamt 24 deutsche Wasserstoff-Projekte genehmigt und damit den Weg für staatliche Milliarden-Hilfen freigemacht. Die Projekte seien Teil der sogenannten Infrastruktur-Welle, in der insgesamt 33 Vorhaben in der EU zusammengefasst sind, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit.
Bund und Länder planten, die 24 Projekte nun mit 4,6 Milliarden Euro zu fördern. Da die Unternehmen selbst auch 3,4 Milliarden Euro zur Verfügung stellten, stünden so 8 Milliarden Euro zur Verfügung. Wirtschaftsminister Robert Habeck sprach von einem Meilenstein für den Hochlauf der Wasserwirtschaft.
Gefördert werden sogenannte IPCEI-Projekte (Important Project of Common European Interest) von der Erzeugung von grünem Wasserstoff über Transport- und Speicherinfrastruktur bis zur Industrie-Nutzung. Die Projekte sollen maßgeblich zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie beitragen und um die Ziele der Umwelt-, Energie- und Verkehrsstrategie der Europäischen Union zu erreichen.
Auch RWE an Projekt beteiligt
Staatshilfe unterliegt in der EU strengen Regeln, um Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden. Das Vorhaben mit dem Namen "IPCEI Hy2Infra" war von Deutschland gemeinsam mit sechs weiteren EU-Staaten vorbereitet worden. Es besteht den Angaben zufolge aus insgesamt 33 Einzelprojekten von 32 Unternehmen. Aus Deutschland beteiligt sich etwa der Energiekonzern RWE. Die teilnehmenden Firmen sollen auch mit externen Partnern wie potenziellen Abnehmern und Universitäten in ganz Europa zusammenarbeiten.
Die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager sagte, dass beispielsweise Teilnehmer des "Westdeutschen Clusters" drei Elektrolyseure im Rhein-Ruhr-Gebiet bauen. Mit diesen Geräten wird Wasserstoff gewonnen. Mit erneuerbaren Energien betrieben, kann Wasserstoff aus Elektrolyseuren etwa eine klimafreundliche Alternative zu Gas sein oder als Kraftstoff für LKW benutzt werden.
Vestager teilte mit, bis Mitte 2027 werde der erzeugte Wasserstoff Unternehmen der Stahl-, Zement-, Chemie- und Raffineriebranche sowie der Mobilitätsbranche zur Verfügung stehen. Damit sollen klimaschädliche CO2-Emissionen erheblich reduziert werden. Teil des Vorhabens ist den Angaben zufolge auch ein Offshore-Pipeline-Projekt in Deutschland, durch das Wasserstoff mit Windenergie aus der Nordsee erzeugt werden soll.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts