Wirtschaft

Milliarden-Verlust verbucht EnBW streicht Dividende

Atommüll für eine Million Jahre sicher lagern? Ein teures Unterfangen. Hier zu sehen: Das  Kernkraftwerk Philippsburg.

Atommüll für eine Million Jahre sicher lagern? Ein teures Unterfangen. Hier zu sehen: Das Kernkraftwerk Philippsburg.

(Foto: dpa)

Anteilseigner von EnBW bekommen für das vergangene Jahr keine Dividende. Der Konzern muss einen kräftigen Verlust verkraften. Das liegt daran, dass viel Geld in den staatlichen Atomfonds fließt. Der einzige Grund ist das aber nicht.

Die gesunkenen Großhandelspreise für Strom und Zahlungen für den staatlichen Atomfonds machen dem Energieversorger EnBW schwer zu schaffen. Das Unternehmen musste im vergangenen Jahr unterm Strich einen Verlust von 1,8 Milliarden Euro hinnehmen, wie es bei Vorlage des Geschäftsberichts mitteilte. Wegen der roten Zahlen erhalten die Anteilseigner keine Dividende. Der Staatskonzern hatte 2015 noch einen Überschuss von 158 Millionen Euro erzielt und den Aktionären 55 Cent je Anteilsschein gezahlt.

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Der Stromerzeuger muss 4,7 Milliarden Euro in den öffentlich-rechtlichen Atomfonds einzahlen, aus dem die Zwischen- und Endlagerung des radioaktiven Abfalls finanziert wird. Das Konzernergebnis wurde deshalb mit 2,4 Milliarden Euro belastet. Manager und Mitarbeiter des Konzerns mit gut 20.000 Beschäftigten wollen auf einen Teil ihres Einkommens verzichten. "Damit leisten alle im Unternehmen einen solidarischen Beitrag für die langfristige Zukunftssicherung der EnBW", erklärte Finanzvorstand Thomas Kusterer.

Operativ erreichten die Baden-Württemberger den unteren Rand ihrer Prognose. Mit 1,94 Milliarden Euro lag der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 8 Prozent unter dem Vorjahr und blieb damit in der in Aussicht gestellten Spanne eines Rückgangs um 5 bis 10 Prozent. Der Umsatz ging um 9 Prozent auf 19,4 Milliarden zurück.

Nach jahrelangem Gewinnrückgang will EnBW-Chef Frank Mastiaux 2017 jedoch die Früchte des Umbaus ernten, zu dem der staatlich kontrollierte Versorger durch die Energiewende gezwungen war. "Wir konzentrieren jetzt alle Kraft darauf, unsere Ergebnisentwicklung ab 2017 ins Positive zu wenden", erklärte er. In diesem Jahr soll das bereinigte operative Ergebnis zumindest stabil bleiben, womöglich auch um bis zu fünf Prozent zulegen.

Quelle: ntv.de, hul/DJ/rts

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