Wirtschaft

Weitere Preiserhöhungen denkbar Eon verdient mehr - Investitionen steigen

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Eon hat mit der Vorlage der Zahlen zugleich seine Mittelfrist-Ziele konkretisiert.

(Foto: picture alliance / TT NYHETSBYRÅN)

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Dank höherer Preise hat der Versorger Eon deutlich mehr verdient. Und das Ende der Preisanhebungen könnte nach Ansicht des DAX-Konzerns noch nicht erreicht sein. Mit deutlichen Worten kommentiert das Unternehmen derweil den Atomausstieg.

Der Energieversorger Eon hat im vergangenen Jahr dank höherer Einnahmen deutlich mehr verdient. Für das laufende Jahr zeigt sich der DAX-Konzern etwas vorsichtiger. An die Aktionäre soll für das vergangene Jahr eine um zwei Cent höhere Dividende von 0,51 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Die Erlöse stiegen auf Jahressicht von 77,4 Milliarden auf 115,7 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) erhöhte sich auf knapp 8,1 Milliarden und der bereinigte Konzernüberschuss auf 2,7 Milliarden Euro.

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"Die Krise macht deutlich: Die Dekarbonisierung, die Energiewende und der Ausbau der Infrastruktur müssen massiv beschleunigt werden", sagte Eon-Vorstandschef Leonhard Birnbaum. Dazu weitet der Konzern seine Investitionen um gut ein Fünftel auf 33 Milliarden Euro bis 2027 aus. Mehr als 95 Prozent der geplanten Investitionen sollen Eon zufolge die Nachhaltigkeitskriterien der EU-Taxonomie erfüllen. Bei den weiteren Investitionen sollen etwa 4 Milliarden Euro in die Energienetze fließen.

Für das laufende Jahr erwartet Eon einen bereinigten Konzernüberschuss zwischen 2,3 Milliarden und 2,5 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA soll zwischen 7,8 Milliarden bis 8,0 Milliarden Euro liegen. Das Ziel, die Dividende bis 2027 jährlich um bis zu fünf Prozent zu erhöhten, wurde bestätigt. Eon hat zudem einen mittelfristigen Ausblick nun bis 2027 vorgelegt. Das bereinigte EBITDA soll demnach im Kerngeschäft auf rund 9 Milliarden Euro steigen.

Die Citi-Bank sprach von soliden Zahlen für 2022. Überzeugt habe vor allem der kurz- und mittelfristige Ausblick. Auch wenn die Prognose für 2023 einige positive Sondereffekte enthalte, sei sie doch stark, urteilten die Analysten.

"Das verstehe, wer will; ich nicht."

Die Erwartungen speisen sich auch aus der Aussicht auf weiter steigende Preise. Man müsse auf Dauer die Großhandelspreise an die Kunden durchreichen, sagte Birnbaum. Im vergangenen Jahr habe Eon nur rund 30 Prozent der zum Teil extremen Preissteigerungen im Großhandel weitergegeben. "Das können wir nicht ewig durchhalten." Die Preiserhöhungen für Strom und Gas seit Anfang des Jahres seien das Ergebnis der Steigerungen im Großhandel im vergangenen Jahr. Eon hat in Deutschland rund 14 Millionen Strom- und Gaskunden. Für bestimmte Gruppen könne es aber auch Preissenkungen geben.

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Mit Blick auf sein letztes am Netz verbliebene Atomkraftwerk Isar 2 geht Eon von einem Ende des Betriebs im April aus. Mit Isar 2 werde eine der sichersten, produktivsten und besten Anlagen der Welt abgeschaltet, sagte Birnbaum laut Redetext. "Wir berauben Deutschland einer wichtigen Option, obwohl die Energiekrise noch nicht vorbei ist, und hoffen, dass die französische Kernkraft läuft", kritisiert er. "Das verstehe, wer will; ich nicht." Aber am Ende sei es das Primat der Politik, solche Entscheidungen zu treffen.

Isar 2 hat den Angaben zufolge in seiner Laufzeit über 400 Terawattstunden Strom produziert. Das ist mehr als zweimal so viel, wie alle 40 Millionen Haushalte in Deutschland jährlich verbrauchen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa

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