Janet Yellen fasst das heiße Eisen Leitzins noch nicht an. Die US-Notenbankchefin sieht den Arbeitsmarkt noch nicht vollständig erholt. Auch schwächelt die US-Konjunktur. Ihren Aussagen zufolge hält die Fed wohl im Juni still.

Die Chefin der US-Notenbank Federal Reserve, Janet Yellen, sieht ihr Geldinstitut auf Kurs, die kurzfristigen Zinsen in diesem Jahr zu erhöhen. Die Fed werde dabei aber langsam und vorsichtig vorgehen, weil sich der Arbeitsmarkt noch nicht vollständig erholt habe, die Inflation niedrig sei und das Wachstum erneut enttäuscht habe, sagte sie vor der Handelskammer in Providence/Long Island.

Die Aussagen sind das jüngste Anzeichen dafür, dass die Notenbank ihre Zinsen bei ihrer nächsten Ratssitzung am 16. und 17. Juni wahrscheinlich nicht anheben wird. Eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr ist allerdings denkbar, wenn die die größte Volkswirtschaft der Welt wieder stärker wächst.

"Ich denke, es wird angemessen sein, irgendwann in diesem Jahr den ersten Schritt zu einer Anhebung des Leitzinszieles zu machen und den Prozess der Normalisierung der Geldpolitik zu beginnen", sagte Yellen.

Seit Ende 2008 liegt der Leitzins in den USA zwischen 0 und 0,25 Prozent. Viele Investoren erwarten die erste Zinsanhebung im September. Laut Marktteilnehmern blieb die Fed-Chefin bei ihrem ausgewogenen Ton und bekräftigte frühere Aussagen.