Platzeck bringt keinen Frieden GDL kommt Bahn nicht entgegen
07.05.2015, 07:45 Uhr
Claus Weselsky will den Streik durchziehen.
(Foto: imago/Future Image)
Millionen Fahrgäste brauchen im tagelangen GDL-Streik bei der Bahn weiter starke Nerven. Gibt Gewerkschaftschef Weselsky doch noch grünes Licht für einen Vermittler?
Nach dem vorerst gescheiterten Vermittlungsversuch der Deutschen Bahn geht der Ausstand der Lokführergewerkschaft GDL unverändert weiter. Noch bis Sonntag soll der Zugverkehr in Deutschland möglichst großflächig lahmgelegt werden. Fahrgäste und Frachtkunden müssen weiter nach Alternativen suchen oder lange Wartezeiten und volle Ersatzzüge ertragen. Die Gefahr von logistisch bedingten Produktionsausfällen in der Industrie steigt dabei von Tag zu Tag.
Am Mittwoch hatte die Bahn zunächst vergeblich vorgeschlagen, den Konflikt vom früheren Ministerpräsidenten Brandenburgs, Matthias Platzeck, moderieren zu lassen. GDL-Chef Claus Weselsky sagte zwar eine Prüfung des Vorschlags zu, lehnte es aber gleichzeitig ab, wegen eines "PR-Gags" von Bahnchef Rüdiger Grube den Streik abzubrechen.
Die bei der GDL organisierten Lokführer bestreiken seit Montag den bundesweiten Güterverkehr, seit Dienstagmorgen ist auch der Personenverkehr betroffen. Es handelt sich um die achte Streikrunde seit September 2014. Die GDL will Tarifverträge auch für diejenigen Mitglieder erkämpfen, die nicht zur Gruppe der Lokführer gehören.
Damit begibt sie sich in Konkurrenz zur größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). In den komplizierten Verhandlungen will die Bahn inhaltsgleiche Vereinbarungen mit beiden Gewerkschaften durchsetzen.
Im Personenverkehr rollt nach dem Sonderfahrplan der Bahn knapp jeder dritte Fernzug, in den Regionen schwankte das Angebot nach Unternehmensangaben zwischen rund 15 Prozent des üblichen Angebots im Osten und bis zu zwei Dritteln im Westen.
Quelle: ntv.de, wne/dpa