Aktie zieht um 16 Prozent anGoogle-Mutter Alphabet zahlt jetzt eine Dividende

Dass es so gut läuft, hatten offenbar die wenigsten erwartet: Auch wenn KI ein kostspieliges Unterfangen bleibt, legen Umsatz und Gewinn von Alphabet im vergangenen Quartal deutlich zu. Seine Anleger überrascht die Google-Mutter mit der ersten Dividende der Firmengeschichte.
Google-Mutter Alphabet hat am Abend überraschend starke Quartalszahlen vorgelegt. Getrieben von einem anziehenden Werbegeschäft stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 80,5 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt nur mit rund 79 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn stieg um 57 Prozent auf 23,7 Milliarden Dollar. Google kündigte darüber hinaus die erste Dividende der Firmengeschichte und weitere milliardenschwere Aktienkäufe an. Die Aktien von Mutter Alphabet stiegen im nachbörslichen US-Geschäft um fast 16 Prozent.
Laut Alphabet wuchsen die Einnahmen aus dem Geschäft mit Online-Werbung im vergangenen Quartal um 13 Prozent auf 61,7 Milliarden Dollar. Das Gros entfiel auf die klassische Werbung in der Google-Suche. Die Videotochter YouTube steuerte gut acht Milliarden Dollar zum Umsatz bei - rund 21 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.
Mit einem Plus von 28 Prozent fiel das Plus der Cloud-Sparte, auf deren Rechnern die Google-KI "Gemini" läuft, mehr als doppelt so hoch aus. Der Bereich steigerte den operativen Gewinn auf 900 Millionen Dollar von 191 Millionen im Vorjahresquartal. Es sei ermutigend, dass Anwender bei der Internet-Suche immer häufiger die Unterstützung von KI in Anspruch nähmen, sagte Alphabet-Chef Sundar Pichai. Er sei überzeugt, dass es Google gelingen werde, das Geschäftsmodell an die neuen KI-Möglichkeiten anzupassen.
20 Cent pro Aktie
Erstmals in seiner Geschichte wird Alphabet seinen Anlegern eine Dividende von 0,20 Dollar je Aktie auszahlen. Der Aufsichtsrat bewilligte zudem wie im Vorjahr ein Aktien-Rückkaufprogramm im Volumen von 70 Milliarden Dollar, um weiteres Geld an Anleger zurückzugeben. Die Google-Mutter kann es sich leisten: Alphabet beendete das Quartal mit Bar- und bar-ähnlichen Rücklagen von 108 Milliarden Dollar.
Investoren achten genau darauf, ob und wie Tech-Giganten wie Google durch milliardenschwere Investitionen in KI-Programme, die Texte und Bilder generieren können, neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen. Insbesondere Google sieht sich immer wieder mit der Frage konfrontiert, ob es das Werbegeschäft, das stark von Suchanzeigen abhängt, verteidigen kann, sollten immer mehr Menschen Chatbots nutzen, um Antworten auf ihre Fragen zu erhalten.
Die Investitionen von Alphabet in dem Bereich verdoppelten sich den Angaben zufolge nahezu auf zwölf Milliarden Dollar. Dies sei mehr als erwartet, sagte Portfoliomanagerin Hanna Howard vom Vermögensverwalter Gabelli.