Wirtschaft

Konjunkturprognose gesenkt Habeck rechnet mit hoher Inflation

Die Bundesregierung rechnet mit deutlich weniger Wirtschaftswachstum in diesem Jahr.

Die Bundesregierung rechnet mit deutlich weniger Wirtschaftswachstum in diesem Jahr.

(Foto: picture alliance / Goldmann)

Die Bundesregierung passt ihre Wachstumserwartungen an. Grund ist der Krieg in der Ukraine. Dieser wird allerdings zunächst wohl keine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. Allerdings werden Verbraucher für die täglichen Kosten tiefer in den Geldbeutel greifen müssen als bislang angenommen.

Die Bundesregierung rechnet auch in diesem Jahr mit einer sprunghaft steigenden Inflation. Wie aus einem Dokument zur Frühjahresprognose hervorgeht, dürfte die Teuerungsrate bei 6,1 Prozent liegen. 2023 dürften es dann 2,8 Prozent sein. Die Schätzung der Regierung von Ende Januar wird damit um satte 2,8 Prozentpunkte erhöht, die Prognose für 2023 noch um 0,8 Punkte angehoben. Zum Vergleich: 2021 hatte die Inflation bei 3,1 Prozent gelegen - und war damals ebenfalls deutlich gestiegen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will die Details am Mittwoch in Berlin vorstellen. Beim Wirtschaftswachstum rechnet das Ministerium nur noch mit 2,2 Prozent, das sind 1,4 Prozentpunkte weniger als bisher. Grund dafür sind die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der deswegen gegen Russland verhängten Sanktionen. Im Zuge des Krieges wurden die ohnehin schon hohen Energiepreise noch einmal angeheizt.

Auf dem Jobmarkt rechnet die Bundesregierung zunächst nicht mit negativen Auswirkungen. Die Arbeitslosenquote dürfte 2022 und 2023 bei jeweils 5,0 Prozent liegen, nachdem es 2021 noch 5,7 Prozent waren. Die Sparquote dürfte den Prognosen zufolge von zuletzt 15 auf 10,9 und 10,5 Prozent in den Jahren 2022 und 2023 fallen. Das entspricht einer Normalisierung gegenüber der Pandemie, in der viele Konsummöglichkeiten eingeschränkt worden waren. Es könnte aber auch ein Hinweis darauf sein, dass die Haushalte ihr Erspartes für höhere Kosten nutzen.

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Die Konsumausgaben privater Haushalte dürften 2022 nominal um 9,7 Prozent und 2023 um 4,8 Prozent nach oben gehen, wie aus den Schätzungen der Regierung weiter hervorgeht. Bei den Konsumausgaben des Staates wird mit einem Plus von 5,1 und dann 0,5 Prozent gerechnet.

Die Exportindustrie war im ersten Corona-Jahr 2020 eingebrochen und hatte sich 2021 mit einem Plus von 9,9 Prozent deutlich erholt. Für die Jahre 2022 und 2023 rechnet die Regierung nun mit wieder normaleren Wachstumsraten von 4,2 und 5,9 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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