Wirtschaft

Wenig Bewegung an US-Börsen Handbremse angezogen - Dow guckt nach Nahost und auf den Jobmarkt

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Die US-Börsen schlossen etwas tiefer.

Die US-Börsen schlossen etwas tiefer.

(Foto: REUTERS)

An den US-Börsen nehmen die Anleger das Tempo raus. Zu unsicher ist die Lage im Nahen Osten. Zudem warten sie auf den morgigen Arbeitsmarktbericht, der zuerst Hinweise auf die Konjunktur und dann wohl auch auf die Zinsentscheidung der Fed geben dürfte.

Die US-Börsen haben überwiegend schwächer geschlossen. Etwas Unterstützung kam von Konjunkturdaten, die zwar nicht in allen Punkten überzeugten, aber auch Hinweise darauf enthielten, dass die US-Wirtschaft in recht guter Form ist. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verlor 0,4 Prozent auf 42.012 Punkte. Der technologielastige Nasdaq notierte kaum verändert bei 17.918 Zählern und der breit gefasste S&P 500 büßte 0,2 Prozent auf knapp 5700 Stellen ein.

S&P 500
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Die Marktteilnehmer beschäftigten sich mit drei Themen, sagte Art Hogan, Chefmarktstratege bei B Riley Wealth: mit den Spannungen im Nahen Osten, mit dem Streik der US-Hafenarbeiter und dessen Auswirkungen auf die Inflation sowie mit der US-Konjunkturentwicklung. "Wie sieht es mit dem Tempo des Wirtschaftswachstums aus?" Das werde sich in den am morgigen Freitag erwarteten Arbeitsmarktzahlen niederschlagen.

Im Tagesverlauf hatte das Ministerium bereits die an den internationalen Finanzplätzen stark beachtete Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bekannt gegeben. Auch wenn sie höher ausfiel als erwartet, deuteten sie dennoch insgesamt auf einen stabilen Arbeitsmarkt. Da die Inflation unter Kontrolle zu sein scheint, haben die Notenbanker ihren Fokus auf die andere Seite ihres doppelten Mandats gelenkt - die Sicherung der maximalen Beschäftigung.

Die Konfrontation im Nahen Osten wirkte sich derweil auch auf den Ölmarkt aus. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI verteuerten sich um jeweils mehr als fünf Prozent je 159-Liter-Fass. Am Markt ging es insbesondere um die Frage, ob Israel aus Vergeltung für den jüngsten iranischen Raketenangriff die Energie-Infrastruktur der Islamischen Republik angreifen könnte. US-Präsident Joe Biden erklärte, darüber werde diskutiert. Einzelheiten nannte er nicht. Anleger sorgten sich auch, dass die USA in den Konflikt hineingezogen werden könnten.

Der Analystin Ashley Kelty von Panmure Gordon zufolge könnte die Regierung in Teheran dann wiederum die Straße von Hormus blockieren oder Öl-Anlagen ihres Erzfeindes Saudi-Arabien angreifen. "Der Markt muss sich anschnallen und sich auf einiges an Volatilität gefasst machen", sagte Senior Analyst Phil Flynn von der Price Futures Group.

Der Dollar profitierte vor dem Hintergrund des Konflikts im Nahen Osten weiter von seinem Status als "sicherer Hafen". Der Dollar-Index stieg um 0,3 Prozent und markierte den höchsten Stand seit einem Monat. Am Anleihemarkt setzte sich eine positive Interpretation der Konjunkturdaten durch. Sinkende Kurse trieben die Renditen nach oben. Die steigenden Marktzinsen bremsten den Goldpreis, auf der anderen Seite war das Edelmetall aber auch als sicherer Hafen gesucht. Die Feinunze tendierte letztlich kaum verändert.

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Bei den Einzelwerten gaben Levi Strauss um 7,7 Prozent nach. Der Jeanshersteller hatte am Vortag nach Börsenschluss eine strategische Überprüfung seiner schwächelnden Marke Dockers angekündigt, einschließlich eines etwaigen Verkaufs. Levi als Ganzes verfehlte zudem in dem Vierteljahr die Umsatzerwartungen.

Nvidia zogen um 3,3 Prozent mit der Nachricht an, dass der Chiphersteller in den ChatGPT-Entwickler OpenAI investiert hat. Die Aktien von Hims & Hers sackten um 9,6 Prozent ab. Bei den Medikamenten Zepbound und Mounjaro von Eli Lilly zur Behandlung von Adipositas und Diabetes gibt es nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde FDA keine Versorgungsengpässe mehr. Das Telemedizinunternehmen, das unter anderem verschreibungspflichtige Medikamente online anbietet, hatte von den Engpässen durch den Verkauf von Nachahmerprodukten profitiert. Die FDA erlaubt den Verkauf dieser Produkte, solange es Lieferschwierigkeiten bei den Originalen gibt. Die Ausnahmegenehmigung endet jedoch, sobald die Originalprodukte wieder verfügbar sind.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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