Wirtschaft

Nachfrage wächst nur in China Hersteller verkaufen wohl weniger Autos als angenommen

In Europa und den USA schwächelt der Absatz der Autobauer, in China hingegen ist die Nachfrage gestiegen.

In Europa und den USA schwächelt der Absatz der Autobauer, in China hingegen ist die Nachfrage gestiegen.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Der Absatz deutscher Autobauer schwächelt in Europa und den USA. Erneut muss eine Prognose zur Verkaufszahl nach unten korrigiert werden. Einziger Lichtblick ist derzeit China. Dort könnten die Verluste auf dem Rest des Globus sogar fast kompensiert werden.

Monatelang haben Lieferprobleme bei Halbleitern der Autobranche zu schaffen gemacht, nun schwächelt auch die Nachfrage: Die Industrie hat ihre Absatzerwartungen für das laufende Jahr deshalb erneut nach unten korrigiert. Inzwischen geht der Verband der Automobilindustrie (VDA) für 2022 nur noch von 2,5 Millionen Neuzulassungen in Deutschland aus.

Das wäre ein Rückgang von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es ist bereits das dritte Mal innerhalb weniger Monate, dass der Verband seine Erwartungen nach unten anpasst. Zuletzt hatte die Branche noch mit 2,7 Millionen Neufahrzeugen gerechnet.

Die Lieferengpässe bei Bauteilen hätten sich inzwischen etwas verringert, hieß es. Doch allmählich mache sich die zurückhaltende Konsumstimmung der Verbraucher bemerkbar. Auch für den europäischen sowie für den US-amerikanischen Markt hat der VDA seine Absatzprognosen deutlich nach unten korrigiert. Für die USA korrigierte der VDA die Prognose deutlich und rechnet nach einem zuvor in Aussicht gestellten leichten Rückgang um ein Prozent nun mit einem Absatzminus von sieben Prozent auf 13,8 Millionen Fahrzeuge. In Europa werde der Absatz voraussichtlich um vier Prozent auf 11,3 Millionen fallen. Bisher war der Verband hier von einem stagnierenden Absatz ausgegangen.

Fast 23 Millionen Neuzulassungen in China

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Einzig der chinesische Markt erholt sich allmählich wieder von den langen und weitreichenden Corona-Beschränkungen im eigenen Land. Der Verband rechnet dort mit einem Neuzulassungswachstum von neun Prozent auf 23 Millionen Fahrzeuge. Das wären fast so viele neue Autos wie in Europa und den USA zusammen in diesem Jahr neu auf die Straße kommen sollen.

Das weltweite Absatzniveau bei Neuwagen verändert sich somit kaum, es verlagert sich nur in andere Regionen. Die Absatzschwäche auf den Heimatmärkten trifft laut VDA besonders die Zulieferer, deren Produktion häufig energieintensiv sei und die deshalb stärker als die Hersteller unter den gestiegenen Energiekosten ächzten - zumal sie diese nicht immer an ihre Endkunden weitergeben könnten.

Quelle: ntv.de, als/dpa/rts

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