Steigerungsrate von 13 Prozent In dieser Stadt sind die Kaltmieten am stärksten gestiegen
12.10.2022, 07:38 Uhr
Im Bundesdurchschnitt sind die Kaltmieten um drei Prozent gestiegen.
(Foto: picture alliance / Winfried Rothermel)
Nicht nur für Gas und Strom müssen Mieter in Deutschland mehr zahlen, auch die Kaltmieten steigen. Besonders drastisch ist der Anstieg in einer Stadt in Niedersachsen.
Bundesweit sind die Kaltmieten innerhalb eines Jahres im Schnitt um drei Prozent gestiegen. Der durchschnittliche inserierte Quadratmeterpreis lag im ersten Halbjahr 2022 bei 9,64 Euro, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Caren Lay hervorgeht.
Nicht nur Mieterinnen und Mieter in den Metropolen mussten demnach mehr fürs Wohnen zahlen - besonders hoch waren die Preisanstiege für Erst- und Wiedervermietungen mit 13 Prozent im niedersächsischen Salzgitter. In Rostock stiegen die Nettokaltmieten zwischen dem 1. Halbjahr 2021 und dem 1. Halbjahr 2022 um zwölf Prozent. Auf Platz 3 lag Bottrop mit einer Steigerungsrate von zehn Prozent.
Auch woanders stiegen die Kaltmieten innerhalb eines Jahres deutlich - etwa in Kiel um neun Prozent, in Leverkusen und Leipzig um jeweils acht und in Bremen um sieben Prozent. Die Werte gehen auf Berechnungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zurück. Das BBSR wertete dafür Inserate aus Immobilienportalen und Zeitungen aus.
Ampel verfehlt Wohnbauziel offenbar deutlich
"Gegen den Mietenanstieg hat die Bundesregierung noch gar nichts unternommen", sagte Lay. "Neubau allein reicht nicht, und auch der kommt nicht voran." Der flächendeckende Mietenanstieg sei ein Alarmsignal an Bundeskanzler Olaf Scholz, endlich den Mietanstieg zu stoppen. Die Linke fordere einen bundesweiten Mietendeckel.
Die Ampel-Regierung hat im Koalitionsvertrag vereinbart, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Unter anderem sollen 400.000 neue Wohnungen pro Jahr gebaut werden. Der Deutsche Mieterbund rechnet jedoch nicht damit, dass das Ziel noch erreicht wird. "Wir sind meilenweit vom Ziel der Bundesregierung entfernt, in diesem Jahr 400.000 Wohnungen zu bauen", sagte der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Im Gegenteil. Ich gehe davon aus, dass wir weniger als 300.000 Wohnungen bauen werden."
Quelle: ntv.de, jpe/dpa