Preise steigen weniger stark Teuerung schwächt sich deutlich ab
31.01.2024, 14:02 Uhr Artikel anhören
Die Inflation hat sich deutlich abgeschwächt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich weniger stark gestiegen als noch im Dezember. Verantwortlich dafür sind vor allem die gesunkenen Kosten für Energie. Preistreiber bleiben nach wie vor Nahrungsmittel.
Die Inflation hat zu Jahresbeginn in Deutschland wegen sinkender Energiekosten merklich nachgelassen. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar nur noch um durchschnittlich 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Dezember war die Teuerungsrate noch auf 3,7 Prozent geklettert. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 3,0 Prozent gerechnet.
Entlastet wurden die Verbraucher durch sinkende Energiepreise: Diese gaben im Januar um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat nach, nachdem sie im Dezember wegen eines Sondereffektes noch um 4,1 Prozent gestiegen waren. Preistreiber blieben erneut Nahrungsmittel. Sie verteuerten sich um durchschnittlich 3,9 (Dezember: 4,5) Prozent, Dienstleistungen um 3,4 (Dezember: 3,2) Prozent. Die sogenannte Kerninflation - bei der Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden - gab von 3,5 auf 3,4 Prozent nach.
Den Ökonomen der Deutschen Bank zufolge verhinderten mehrere Maßnahmen der Bundesregierung einen stärkeren Abbau der Teuerung im Januar. Dazu zählen das Aus für die Energiepreisbremse, der Wegfall eines Milliardenzuschusses für die Netzentgelte und die Anhebung des CO2-Preises beim Tanken und Heizen von 30 auf 45 Euro je Tonne. Auf Speisen in Restaurants wird zudem wieder die alte Mehrwertsteuer von 19 Prozent verlangt, nicht mehr die in der Corona-Krise ermäßigte von sieben Prozent. Alles zusammen erhöhe die Inflationsrate um etwa 0,6 Prozentpunkte, heißt es in der Analyse der Deutschen Bank.
Für 2024 insgesamt zeichnet sich aber ein deutliches Abschwächen beim Preisauftrieb ab. Das IFO-Institut rechnet nur noch mit einer Teuerungsrate von 2,2 Prozent. 2023 waren die Preise noch um durchschnittlich 5,9 Prozent gestiegen. Allerdings dürfte der Rückgang holprig verlaufen, wollen doch mehr konsumnahe Unternehmen in den kommenden Monaten ihre Preise erhöhen, wie das IFO-Institut bei seiner Umfrage herausfand. "Die Inflation dürfte daher in den kommenden Monaten nur langsam sinken", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Quelle: ntv.de, rog/rts