Wirtschaft

Anschlag auf Stromversorgung Innenminister sieht linksextreme Täter in Berlin

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Zu dem Anschlag auf den Strommast hat sich die linksextreme Vulkangruppe bekannt.

Zu dem Anschlag auf den Strommast hat sich die linksextreme Vulkangruppe bekannt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Brandanschlag auf einen Strommast legt die Tesla-Fabrik bei Berlin wohl bis Ende nächster Woche still. Der wirtschaftliche Schaden ist laut dem Unternehmen immens. Brandenburgs Innenminister verortet die Täter in der linksextremen Szene in Berlin und sieht jetzt den Generalbundesanwalt gefordert.

Nach dem Brandanschlag auf die Stromversorgung des Elektroauto-Konzerns Tesla vermutet Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen die Täter in Berlin. Die linksextreme Vulkangruppe, deren Bekennerschreiben die Polizei für authentisch halte, habe sich spezialisiert, Anschläge besonders auf Energieinfrastruktur auszuüben, sagte Stübgen im Deutschlandfunk. "Sie sitzt offensichtlich in Berlin und agiert von dort aus bundesweit, möglicherweise international." Linksextreme Aktivitäten in Brandenburg würden "nahezu immer aus Berlin gesteuert", so der CDU-Politiker.

Stübgen sagte, der für politische Taten zuständige Staatsschutz im Landeskriminalamt halte das Bekennerschreiben für echt, weil darin Interna stünden, die nur die Täter wissen könnten. Die Vulkangruppe habe bereits 2021 einen Anschlag auf ein Stromkabel auf der Baustelle von Tesla verübt sowie in Berlin mehrere Anschläge auf Kabelschächte der Bahn. Stübgen forderte, dass der Generalbundesanwalt in Karlsruhe die Ermittlungen übernimmt: "Wir sind mit unseren landespolizeilichen Möglichkeiten überfordert, den Verfolgungsdruck so aufzubauen, wie es notwendig ist".

Weiter betonte der Innenminister, man müsse alarmiert sein, "weil dieser Anschlag zeigt, dass wir in Deutschland viele solcher neuralgischen Infrastrukturpunkte haben, die faktisch nicht geschützt sind". Auch in Brandenburg gebe es viele solcher Stellen, "die wenig bis gar nicht geschützt sind". Nun müsse man analysieren, wo solche Punkte seien, an denen Täter mit einfachen Mitteln und geringem Aufwand größten Schaden anrichten könnten.

An dem Strommast, der Ziel des Brandanschlags war, führe das Stromkabel aus der Luft in die Erde, sagte Stübgen. "Solche Punkte dürfen wir in Zukunft nicht mehr ungeschützt lassen." Die Polizei könne das allerdings nicht leisten. Notwendig seien eher Zäune und Kameras. Und außerdem Ersatzsysteme, also weitere Stromleitungen, die die Energieversorgung bei einem Ausfall des ersten Systems sicherten.

Die Täter hatten am Dienstag auf einem Feld Feuer an einem Strommast gelegt, der auch für die Versorgung der Tesla-Fabrik zuständig ist. Die Produktion in Grünheide bei Berlin wurde daraufhin gestoppt. Zehntausende Bewohner in der Region waren von dem Stromausfall ebenfalls betroffen. Tesla musste die Produktion der Autos vorerst stoppen.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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