Wirtschaft

Reaktion auf Corona-Krise Italien will Wirtschaft mit Milliarden stützen

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Italiens Wirtschaft geht es seit geraumer Zeit schlecht. Doch durch die Corona-Epidemie könnte die Situation sich noch verschärfen. Die Regierung Conte will Geld in die Hand nehmen. Sie muss dabei wegen der hohen Defizitquote an die EU-Kommission herantreten.

Die italienische Regierung plant ein Hilfspaket für die durch den Coronavirus-Ausbruch zusätzlich angeschlagene Wirtschaft in Höhe von 3,6 Milliarden Euro. Diese Summe nannte Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri in einem Interview mit der "La Repubblica".

Ministerpräsident Giuseppe Conte sprach in der Zeitung "Il Fatto Quotidiano" den Wunsch Roms an, dass Italien die Defizitquote für den Staatshaushalt erhöhen wolle. Das werde mit der Europäischen Union abgestimmt, wurde er in Agenturen zitiert. Gualtieri sagte, bis Ende der Woche wolle das Kabinett die Maßnahmen verabschieden: "Es wird ein Paket zusätzlicher und außergewöhnlicher Mittel in Höhe von 3,6 Milliarden Euro sein, was einem Anteil von 0,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht."

Hierfür werde man die Zustimmung des Parlaments einholen. Er zeigte sich optimistisch, dass Rom auch die EU überzeugen könne: "Ich habe keinen Grund zu befürchten, dass Brüssel unsere Anfrage anfechten wird."

Konjunktur lahmt bereits seit längerer Zeit

Bereits am Freitag hatte die italienische Regierung in einem ersten Schritt Hilfen für rund 900 Millionen Euro beschlossen. Sie sind schwerpunktmäßig für die elf Sperrgebiete in der Lombardei und in Venetien bestimmt. In Italien sind mehr als 1100 Menschen infiziert und 29 an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Gualtieri sagte, er sei mit der EU und den Kollegen aus Deutschland und Frankreich, Finanzminister Olaf Scholz und Bruno Le Maire, in Kontakt. Für Mitte der Woche sei eine Telefonkonferenz geplant, bei der das nächste Treffen der Euro-Finanzminister am 16. März in Brüssel vorbereitet werde.

Die aktuelle Krise um den Ausbruch des Coronavirus bremst weite Teile Wirtschaft Italiens, etwa den Tourismus und die Autobranche. Die Konjunktursorgen waren allerdings vorher schon hoch. Im letzten Quartal 2019 war das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent gesunken - der größte Rückgang im Vergleich zum Vorquartal seit Jahren.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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