Wirtschaft

EU-weit nur Frankreich darüber Italiens Staatsverschuldung übersteigt drei Billionen Euro

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Eine Wende bei der italienischen Schuldenquote steht seit 2022 auf der Agenda von Giorgia Meloni.

Eine Wende bei der italienischen Schuldenquote steht seit 2022 auf der Agenda von Giorgia Meloni.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Es ist ein Rekord, auf den Italiens Regierungschefin Meloni gern verzichten würde: In Rom springen die Staatsschulden auf mehr als drei Billionen Euro. Im EU-Vergleich schlägt nur Frankreich diesen Wert. In Griechenland ist dagegen eine Wende gelungen.

Italiens Staatsverschuldung ist auf mehr als drei Billionen Euro gestiegen und hat somit ein Rekordhoch verzeichnet. Verglichen mit dem Vormonat betrug der Anstieg im November 23,9 Milliarden Euro, wie die italienische Nationalbank mitteilte. Damit liege die Gesamtverschuldung der öffentlichen Verwaltung des EU-Landes nun bei etwa 3.005,18 Milliarden Euro.

Das EU-Gründungsmitglied Italien gehört weltweit zu den Ländern mit der höchsten Schuldenlast. Zum Vergleich mit anderen EU-Ländern: Die Gesamtsumme der deutschen Staatsverschuldung beläuft sich derzeit auf rund 2,5 Billionen Euro. Höher als Italiens Staatsverschuldung ist in der Europäischen Union nur die Frankreichs, die derzeit bei ungefähr 3,2 Billionen Euro liegt.

Italiens Staatsverschuldung beträgt 136,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die Schuldenstandquote Deutschlands lag laut Destatis 2023 bei 62,9 Prozent des BIP. Laut Maastricht-Vertrag zur Stabilität des Euro soll die Gesamtverschuldung der öffentlichen Haushalte 60 Prozent eigentlich nicht überschreiten. Zum Vergleich: Frankreichs Haushalt weist für 2024 ein Defizit von sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus, was die französische Staatsverschuldung auf über 110 des BIP bringt. Die angespannte Finanzsituation macht eine Konsolidierung der Staatsausgaben erforderlich, was sich in Anbetracht der verfahrenen politischen Situation in Paris als schwierig erweist.

Griechenlands Schuldenquote sinkt

Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte sich zum Ziel gesetzt, die Schulden des Mittelmeerlandes nicht weiter ausufern zu lassen. Die Vorsitzende der rechten Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) ist seit 2022 an der Regierung. Den Trend konnte die Regierungschefin bisher nicht aufhalten.

In Griechenland ist dagegen eine Senkung der Schuldenquote inzwischen gelungen. Die Euro-Zone und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten Griechenland von 2009 bis 2018 bei drei Rettungsaktionen rund 280 Milliarden Euro geliehen. Seitdem hat sich die griechische Wirtschaft unter der Regierung Mitsotakis erholt. 2023 bekam sie von Ratingagentur die begehrte Investment-Grade-Bewertung zurück, nachdem Staatsanleihen 13 Jahre lang in der Kategorie "Ramsch" gelegen hatten und damit für viele ausländische Investoren tabu waren.

Die EU-Kommission rechnete für 2024 mit einem Wachstum des griechischen Bruttoinlandsprodukts von 2,1 Prozent, das sich 2025 auf 2,3 Prozent beschleunigen soll. Die Staatsverschuldung soll 2025 von 153 auf knapp 147 Prozent sinken.

Quelle: ntv.de, mau/dpa/rts

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