Wirtschaft

Vergütung der Ausbildung steigt Lage in der Pflege in Deutschland verbessert sich

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In der Pflege fehlt in Deutschland noch immer viel Personal. Eine angehobene Vergütung könnte daran etwas ändern.

In der Pflege fehlt in Deutschland noch immer viel Personal. Eine angehobene Vergütung könnte daran etwas ändern.

(Foto: picture alliance / Fotostand)

Die Pflegebranche ist seit Jahren eine Baustelle in Deutschland: Der Bedarf wächst, es fehlt aber an Personal, Bezahlung und Wertschätzung sind gering. Laut Diakonie gibt es aber einen Lichtblick. So haben sich Ausbildungsvergütung und Entlohnung verbessert. Der politische Rahmen fehle aber.

Die Pflegebranche ist nach Ansicht des evangelischen Wohlfahrtsverbandes Diakonie Deutschland mit Blick auf Ausbildung, Entlohnung und die beruflichen Wachstumsmöglichkeiten durchaus attraktiv. "Pflegeberuf heißt heute nicht mehr 'Einmal am Bett, immer am Bett'", sagte Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik bei der Diakonie Deutschland.

Bei der Ausbildung liege die Vergütung bei 1200 Euro im ersten Jahr, 1300 Euro im zweiten und 1500 Euro im dritten Jahr. "Das hat sich enorm verbessert, aber noch nicht so richtig rumgesprochen." Auch die Bezahlung für Pflegefachkräfte könne sich inzwischen ebenfalls im Vergleich etwa mit dem Handwerk sehen lassen. Dies alles könne aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Pflegereform dringend nötig sei. "Wir brauchen unbedingt Verbesserungen der Rahmenbedingungen in der Pflege. Das ist unbestritten. Da drängen wir den Gesundheitsminister intensiv." Allerdings sehe man auch ganz realistisch und wie durch Finanzminister Christian Lindner angekündigt, dass es in dieser Legislaturperiode keine größere Reform mehr geben werde.

Pflegende Angehörige brauchen Unterstützung

Dringend notwendig sei dabei eine bessere Finanzierung der Pflegeversicherung. Auch mit Blick auf die häusliche Pflege sieht Loheide erheblichen Handlungsbedarf. "75 Prozent der Menschen werden zu Hause, in der Regel von Angehörigen oder nahestehenden Personen gepflegt. Da merken wir: Die gehen wirklich auf dem Zahnfleisch." Diese Pflegenden bräuchten professionelle Begleitung und eine stärkere Entlastung durch Kurzeit-, Tages- oder ambulante Pflege. "Das System ist total ausgereizt", warnte Loheide.

Die Diakonie trete analog zum Elterngeld für ein Pflegegeld für die Menschen ein, die ihren Beruf ganz oder teilweise aufgäben, um ihre Angehörigen zu Hause zu pflegen. Das müsse abgefedert werden, damit man sich das auch finanziell leisten könne. Loheide nimmt in Rostock an der Konferenz Diakonie und Entwicklung teil. Sie ist das höchste beschlussfassende Gremium des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung (EWDE), zu dem die Diakonie Deutschland, Brot für die Welt und die Diakonie Katastrophenhilfe gehören.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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