Wirtschaft

Landeverbot für Aeroflot London sperrt Russland vom Finanzmarkt aus

Russlands Präsident Putin werde nie "das Blut der Ukraine von seinen Händen waschen" können, sagte Johnson.

Russlands Präsident Putin werde nie "das Blut der Ukraine von seinen Händen waschen" können, sagte Johnson.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Großbritannien belegt Russland mit umfangreichen Sanktionen: Russische Banken werden vom britischen Finanzsystem ausgeschlossen. Premierminister Johnson kündigt zudem Maßnahmen gegen mehr als 100 Personen und Firmen an. "Oligarchen werden sich nicht verstecken können", sagt der Regierungschef.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine weitreichende Sanktionen für russische Banken in Großbritannien angekündigt. Man werde Russland nun "Tag für Tag, Woche für Woche" ein Stück weiter aus der globalen Wirtschaft drängen, sagte Johnson im Londoner Unterhaus. Außerdem soll das Vermögen von 100 weiteren Personen und Institutionen im Vereinigten Königreich eingefroren werden. Dies betreffe etwa Firmen, die Rüstungsgüter herstellten.

Die russische Staatsfluglinie Aeroflot soll mit ihren Maschinen nicht mehr in Großbritannien landen dürfen. Man wolle "russische Banken vollständig aus dem britischen Finanzsektor ausschließen", kündigte Johnson an. In Kooperation mit den USA schlage man daher vor, die Vermögenswerte der russischen Großbank VTB vollständig einzufrieren. Kurz darauf kündigte Washington Sanktionen gegen die VTB Bank und weitere russische Kreditinstitute an. Sie würden vom US-Finanzmarkt und Geschäften in US-Dollar ausgeschlossen, erklärte US-Präsident Joe Biden.

Russischen Banken solle es nicht mehr möglich sein, auf dem britischen Finanzmarkt in Pfund zu handeln oder dort Clearing-Aktivitäten durchzuführen, so Johnson. Außerdem sollen die Summen begrenzt werden, die russische Staatsbürger auf britischen Konten deponieren können. "Oligarchen in London werden sich nicht verstecken können", sagte der Regierungschef. Wegen seiner Rolle in dem Konflikt solle auch das Nachbarland Belarus mit Sanktionen belegt werden, kündigte Johnson an.

"Alle Optionen liegen auf dem Tisch"

Die Maßnahmen seien eng mit den USA und den anderen westlichen Verbündeten abgestimmt, sagte Johnson. Berichten zufolge soll sich der britische Premier stark dafür gemacht haben, Russland auf dem internationalen Zahlungsverkehrssystem Swift auszuschließen. Dagegen gibt es allerdings bislang Widerstand aus einigen EU-Staaten. Es sei wichtig, dass alle Sanktionen in Absprache und Einigkeit verhängt würden, sagte Johnson und fügte hinzu: "Alle Optionen liegen auf dem Tisch."

Russlands Präsident Wladimir Putin werde nie das Blut der Ukraine von seinen Händen waschen können, sagte Johnson. Zuvor hatte die britische Regierung bereits den russischen Botschafter in London einbestellt. In dem Gespräch mit Botschafter Andrej Kelin kritisierte Außenministerin Liz Truss nach Angaben aus Ministeriumskreisen die "unprovozierte und ungerechtfertigte" russische Invasion in der Ukraine scharf, die Russland international "zum Paria" mache.

Truss warf Moskau demnach vor, "wiederholt gelogen zu haben", indem Russland jegliche Invasionspläne immer wieder abgestritten hatte. Laut Ministerium handelte es sich um ein Treffen in äußerst angespannter Stimmung, an dessen Ende Truss den Botschafter "hinausgeworfen" habe, als er begonnen habe, die "unglaubliche Propaganda des Kreml" zu wiederholen.

Quelle: ntv.de, hek/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen