Größte Reederei der Welt Maersk stoppt Transporte nach Russland
01.03.2022, 11:46 Uhr
Die weltgrößte Reederei hat bereits am vergangenen Donnerstag Transporte in die Ukraine eingestellt.
(Foto: dpa)
Unmittelbar nach Kriegsausbruch in der Ukraine stoppt die Reederei Maersk alle Lieferungen in die Ukraine. Nun zieht das Unternehmen nach und stoppt Transporte von und nach Russland - außer für lebenswichtige Güter.
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs hat die dänische Containerreederei Maersk den Großteil der Transporte von und nach Russland gestoppt. "Da die Stabilität und Sicherheit unseres Betriebs direkt und indirekt schon durch die Sanktionen beeinflusst wird, werden neue Maersk-Buchungen über See und Land nach und von Russland vorübergehend ausgesetzt", teilte der Konzern mit Sitz in Kopenhagen mit. Ausgenommen sind Lebensmittel, medizinische und humanitäre Lieferungen.
Die dänische Containerreederei Maersk hatte bereits am Donnerstag nach dem russischen Angriff auf die Ukraine alle Seetransporte dorthin gestoppt. "Unter den derzeitigen Umständen hat Maersk beschlossen, bis auf Weiteres keine Häfen in der Ukraine anzulaufen und die Annahme von Aufträgen von und nach der Ukraine bis auf Weiteres einzustellen", schrieb die Reederei in einer Mail an ihre Kunden. Ladung, die derzeit unterwegs ist, werde in Port Said (Ägypten) und Körfez (Türkei) gelöscht.
Einen Buchungsstopp für die Ukraine hatte Maersk bereits am Donnerstag bekannt gegeben. Zum Maersk-Konzern gehört auch die deutsche Reederei Hamburg Süd. Auch die Hamburger Reederei Hapag-Llloyd hatte in der vergangenen Woche eine vorübergehende Buchungssperre für Russland und die Ukraine beschlossen.
Die Dänen sind gleichauf mit der Reederei MSC Branchenprimus in der weltweiten Containerschifffahrt. Das in Kopenhagen ansässige Unternehmen hat rund 500 Mitarbeiter in Russland, wie der Spiegel berichtet.
Lieferketten unterbrochen
Der Hamburger Hafen rechnet wegen der Sanktionen gegen Russland im Ukraine-Krieg mit Auswirkungen auf die Lieferketten und den Güterumschlag. Konkret beziffern lasse sich dies noch nicht, sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. Es sei aber absehbar, dass es Beeinträchtigungen geben werde.
Laut dem Verein Hafen Hamburg Marketing haben bereits viele Reedereien Buchungsstopps für Transporte in Richtung Russland verhängt. Hamburg sei auch davon betroffen, dass es keine direkten Zugverbindungen durch die Ukraine mehr gebe. Dies habe auch Folgen für den Güterverkehr von und nach China. Die sogenannte Eiserne Seidenstraße zwischen Europa und der Volksrepublik hatte sich in den vergangenen Jahren zu einer Alternative zum Transport über den Seeweg entwickelt.
Quelle: ntv.de, cls/dpa