Wirtschaft

400 Mitarbeiter verlieren Job Meyer Burger besiegelt Aus von Werk in Freiberg

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Die Produktion in Freiberg stand bereits seit Mitte März still.

Die Produktion in Freiberg stand bereits seit Mitte März still.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Meyer Burger beendet das Kapitel Freiberg: Nach dem Veto von Finanzminister Lindner gegen Finanzhilfen schließt der Schweizer Solarhersteller seine Fertigung in Sachsen. Das enttäuschte Bundeswirtschaftsministerium will nun über die EU Fördermöglichkeiten auftreiben.

Der Solarhersteller Meyer Burger hat das endgültige Aus für seinen Standort im sächsischen Freiberg besiegelt. Die rund 500 Mitarbeiter hätten am Dienstag ihre Kündigung erhalten, sagte eine Unternehmenssprecherin. Mehr als 400 Menschen verlören damit ihren Arbeitsplatz. Den anderen seien Verträge in anderen Gesellschaften des Schweizer Konzerns angeboten worden.

Der Entscheidung vorausgegangen war die Absage von Finanzminister Christian Lindner an den sogenannten Resilienzbonus, mit dem die unter Druck stehenden Hersteller in Europa geschützt werden sollten. Der Zubau von Solarstrom könne unterstützt werden, ebenso die Forschung in diesem Bereich, sagte Lindner. Das müsse aber reichen.

Meyer Burger hatte die Zukunft des Standorts in Freiberg von dieser Unterstützung abhängig gemacht. Die Produktion stand bereits seit Mitte März still. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen einen deutlichen Verlust verbucht und die starke Konkurrenz durch billige Solarmodule aus China als Grund angeführt.

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Das Bundeswirtschaftsministerium reagierte enttäuscht auf die Entscheidung. "Die Nachricht aus Freiberg ist bedrückend", erklärte der Parlamentarische Staatssekretär Michael Kellner. Man sei sich der sehr ernsten Lage der deutschen Solarunternehmen bewusst und stehe im regelmäßigen und intensiven Austausch mit der Branche, insbesondere mit den in Ostdeutschland produzierenden Unternehmen.

Der Grünen-Politiker versprach, nicht nachzulassen und sich für andere Fördermöglichkeiten auf EU-Ebene einzusetzen. Die Bundesregierung nutzt ihm zufolge verschiedene Instrumente und Stellschrauben, um Produktionskapazitäten in Deutschland und Europa zu stärken. Insbesondere bestehen demnach Spielräume im europäischen Beihilferecht.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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