Wirtschaft

Kabinettsbildung in Argentinien Milei nominiert "Messi der Finanzen" als Minister

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Luis Caputo soll das in einer tiefen Wirtschaftskrise steckende Argentinien wieder auf Spur bringen.

Luis Caputo soll das in einer tiefen Wirtschaftskrise steckende Argentinien wieder auf Spur bringen.

(Foto: dpa)

Seine Expertise bringt ihm den Vergleich mit Fußball-Superstar Messi ein. Als ehemaliger Finanzminister und Notenbankchef ist Luis Caputo ein Mann fürs Krisenmanagement in Argentinien. Nach der Staatspleite 2014 führte er die Schuldenverhandlungen. Jetzt soll er das Finanzwesen erneut sanieren.

Der künftige argentinische Präsident Javier Milei hat den erfahrenen Finanzexperten Luis Caputo als Wirtschaftsminister nominiert. Der frühere Finanzminister und Notenbankchef werde das wichtige Ministerium nach seinem Amtsantritt am 10. Dezember führen, sagte Milei nach seiner Rückkehr von einer Reise in die USA in einem Radiointerview. Caputo ist im internationalen Finanzwesen und der argentinischen Politik bestens vernetzt. Ex-Präsident Mauricio Macri bezeichnete ihn einmal als "Messi der Finanzen" - ein Vergleich mit dem argentinischen Fußball-Superstar Lionel Messi.

Caputo gehörte zu einer kleinen Gruppe von Mitarbeitern Mileis, die den künftigen Präsidenten nach Washington begleitet hatten, seine Ernennung war daher keine Überraschung. Als Finanzminister in der Regierung des früheren konservativen Präsidenten Mauricio Macri war Caputo für eine Umschuldung zuständig und wurde später Gouverneur der Zentralbank.

Als Finanzminister und Notenbankchef brachte Caputo das Land nach der Staatspleite 2014 zurück auf den internationalen Finanzmarkt und führte die Schuldenverhandlungen mit mehreren US-Hedgefonds. Beobachter bewerten die Nominierung von Caputo für das Wirtschaftsressort als Zeichen, dass Milei nach seinem Amtsantritt keine allzu radikalen Schritte einleiten wird.

Milei will Sozialausgaben radikal kürzen

Mehr zum Thema

Der künftige Präsident hatte im Wahlkampf angekündigt, den US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel einzuführen, die Zentralbank sowie viele Ministerien abzuschaffen und die Sozialausgaben radikal zu kürzen. Von den Finanzmärkten wurde diese Entwicklung begrüßt. Argentinische Aktien und Anleihen legten zu, während die Landeswährung, der Peso, auf den Finanzmärkten seit seinem Wahlsieg leicht im Wert stieg.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei über 140 Prozent, rund 40 Prozent der Menschen in dem einst reichen Land leben unterhalb der Armutsgrenze. Argentinien leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso verliert gegenüber dem US-Dollar immer weiter an Wert, der Schuldenberg wächst ständig.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen