Fitch gibt Berlin Spitzennote Moody's stuft Ausblick für Großbritannien herab
22.10.2022, 00:19 Uhr
Für London könnte die Aufnahme neuer Kredite mit der Herabstufung teurer werden.
(Foto: picture alliance/dpa)
Hohe politische Unsicherheit und trübere Wachstumsaussichten könnten London die Aufnahme neuer Schulden erschweren. Die US-Agentur Moody's folgt mit der Abstufung des Landes anderen Branchenschwergewichten. Dagegen bestätigt Konkurrent Fitch Deutschlands Top-Note.
Die Ratingagentur Moody's hat den Ausblick für Großbritannien auf "negativ" von zuvor "stabil" gesenkt. Damit droht dem Königreich eine Herabstufung in näherer Zukunft und in der Folge auch teurere Kredite. Die Bewertung der langfristigen Fremdwährungsanleihen bleibe zunächst bei "Aa3", teilte die Agentur mit. Damit bescheinigt Moody's dem Land eine gute Bonität mit einer hohen Zahlungswahrscheinlichkeit.
Grund für die Änderung des Ausblicks sei die politische Unsicherheit inmitten hoher Inflation und schlechteren Wachstumsaussichten. Premierministerin Liz Truss hatte am Donnerstag angesichts massiver Kritik nach rund sechs Wochen im Amt ihren Rücktritt angekündigt. Vor kurzem hatten auch die anderen beiden US-Agenturen Fitch und S&P den Rating-Ausblick für Großbritannien gesenkt.
Derweil kann Deutschland trotz der Energiekrise weiter auf seine Spitzenbonität setzen. Die Ratingagentur Fitch bestätigte die deutsche Top-Note "AAA" und rechnet auch künftig mit keiner Verschlechterung. Der Ausblick sei stabil, teilten die Bonitätsprüfer mit. Die Bundesrepublik bleibt damit weltweit einer der kreditwürdigsten Staaten. Damit kann Deutschland auch künftig zu Vorzugskonditionen Schulden aufnehmen.
Die Benotung reflektiere Deutschlands breit aufgestellte Wirtschaft und solide Finanzen. Europas größte Volkswirtschaft habe zudem ihre Energiequellen rasch diversifiziert und den Energieverbrauch gesenkt. Der Arbeitsmarkt wird nach Einschätzung der Agentur trotz der hohen Inflation und des Ukraine-Kriegs robust bleiben.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ