Transatlantische Mega-Fusion PSA sagt Ja zur großen Auto-Hochzeit
17.12.2019, 23:08 Uhr
Ein Dodge "Ram" von Chrysler aus US-Produktion: Welche Rolle wird die deutsche Traditionsmarke Opel in dem neuen Konzerngiganten PSA/Fiat spielen?
(Foto: picture alliance/dpa)
In der Autoindustrie formiert sich ein neuer, mächtiger Volkswagen-Rivale: In der Konzernzentrale bei Paris stimmen die Aufsichtsräte von PSA für die geplante Fusion mit dem italienisch-amerikanischen Wettbewerber Fiat Chrysler.
Der Aufsichtsrat der französischen Opel-Mutter Peugeot Citroën (PSA) hat grünes Licht für die Verschmelzung mit dem US-italienischen Automobilkonzern Fiat Chrysler gegeben. Das Fusionsabkommen sei von dem Kontrollgremium gebilligt worden, hieß es aus Paris.
Damit rückt die große transatlantische Marken-Hochzeit unter zwei Schwergewichten der Autoindustrie ein gutes Stück näher. Insidern zufolge dürfte der Verwaltungsrat der Autosparte von Fiat Chrysler noch am Abend zusammenkommen, um mit einem ähnlichen Beschluss den Weg auch von der anderen Seite aus freizumachen.
PSA und Fiat Chrysler hatten sich Ende Oktober grundsätzlich auf eine Fusion geeinigt. Durch den Zusammenschluss wollen die beiden Konzerngruppen den nach Verkaufszahlen viertgrößten Autobauer der Welt bilden - hinter Volkswagen, der Renault-Nissan-Allianz und Toyota.
"Neue Marktmacht"
Welche Auswirkungen die Fusion auf die Belegschaft und die Organisationsstrukturen auf beiden Seiten haben wird, ist noch unklar. Werksschließungen sind laut PSA und Fiat Chrysler nicht geplant. Die Fusion bedarf noch der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden.
Wenn die Kartellwächter grünes Licht geben, entsteht aus dem Zusammenschluss der beiden Autokonzerne ein neuer Wettbewerber mit Markzugang und starken Standbeinen auf beiden Seiten des Atlantiks.
Die "Folgen dieser neuen Marktmacht" werden nach Einschätzung von Branchenkenner Helmut Becker selbst noch für die Hersteller in Asien zu spüren sein. "Die Konkurrenten werden durch diesen neuen Wettbewerber automatisch schwächer werden", sagte der frühere BMW-Chefvolkswirt im Interview bei n-tv.de zur geplanten PSA/Fiat-Fusion.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP