Wirtschaft

Termin noch offen Pilotenstreiks bei Lufthansa ab sofort möglich

Nach sechs Verhandlungsrunden sind die Fronten zwischen Piloten und Unternehmen festgefahren.

Nach sechs Verhandlungsrunden sind die Fronten zwischen Piloten und Unternehmen festgefahren.

(Foto: imago/Ralph Peters)

Noch steht ein Termin nicht fest. Aber nach abermals gescheiterten Verhandlungen kann es nun jederzeit zu Pilotenstreiks bei der Lufthansa kommen. Die Piloten fordern, dass das Unternehmen weitere Schritte auf sie zugeht, unter anderem mit einem automatisierten Inflationsausgleich.

Bei der Lufthansa ist ein erneuter Versuch gescheitert, die angedrohten Pilotenstreiks noch zu verhindern. Die Tarifkommission der Vereinigung Cockpit lehnte ein nachgebessertes Angebot des Unternehmens ab, wie ein Sprecher berichtete. Es gehe zwar in die richtige Richtung, sei aber bei weitem noch nicht ausreichend. Nach dem entsprechenden Vorstandsbeschluss seien nun jederzeit Streiks möglich, drohte die Gewerkschaft. Konkrete Termine, Streikorte oder Unternehmen wurden aber nicht genannt. In Frage kommen die Lufthansa-Kerngesellschaft in Frankfurt und München sowie die Frachttochter Lufthansa Cargo.

Die Vereinigung Cockpit erklärte: "Die juristischen und organisatorischen Vorbereitungen für Streikmaßnahmen sind gestartet worden. Dennoch ist klar, dass die Vereinigung Cockpit weiter erreichbar ist."

Offizieller Anlass für den möglichen Arbeitskampf sind die nach sechs Runden festgefahrenen Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag. Auch eine nachfolgende Sondierungsrunde hinter verschlossenen Türen hatte bis Ende vergangener Woche kein Ergebnis gebracht. Die Vereinigung Cockpit verlangt nach eigenen Angaben unter anderem Gehaltssteigerungen von 5,5 Prozent im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr. Sie hatte den vorherigen Tarifvertrag zum 30. Juni gekündigt.

Zudem schwelt ein Konflikt um die künftige Konzernstrategie. Die Vereinigung Cockpit hatte sich in der Vergangenheit die exakte Zahl von 325 Flugzeugen garantieren lassen, die ausschließlich von den rund 5000 Kapitänen und Ersten Offizieren geflogen werden durften, die dem Konzerntarifvertrag unterlagen, um den es auch jetzt wieder geht. Die Lufthansa hatte unter dem Eindruck der Corona-Krise die entsprechende Zusatzvereinbarung aufgekündigt und begonnen, unter dem Kranich-Logo einen neuen Flugbetrieb mit niedrigeren Tarifbedingungen aufzubauen. Die neue Airline mit der internen Bezeichnung "Cityline 2" soll im Europa-Verkehr zahlreiche Flüge der bisherigen Kerngesellschaft übernehmen.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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