Branche kritisiert Auflagen Lufthansa lehnt Maskenpflicht erneut ab
26.08.2022, 11:45 Uhr
Die Lufthansa hält ihre Filter an Bord für ausreichend - einer Maskenpflicht bedarf es nicht.
(Foto: picture alliance / Daniel Kubirski)
Die Luftfahrt lässt in ihrem Kampf gegen eine Maskenpflicht an Bord nicht nach. Nach dem Branchenverband legt nun die Lufthansa mit Kritik an entsprechenden Beschluss der Bundesregierung nach.
Die Lufthansa macht sich weiter für eine Abschaffung der Maskenpflicht im Luftverkehr stark und lehnt die von der Bundesregierung beschlossene Verschärfung ab. "Wir setzen auf die Eigenverantwortung unserer Gäste. Passagiere sollen frei entscheiden können, ob sie eine Maske tragen möchten oder nicht", sagte Christina Foerster, Vorständin für Customer, IT & Corporate Responsibility der Lufthansa Group, der "Bild"-Zeitung.
In Flugzeugen werde die Luft durch Hochleistungsfilter gereinigt. "Insofern ist schwer verständlich, warum hier strengere Regeln als in anderen Lebensbereichen, etwa im Restaurant oder im Supermarkt, gelten sollen", sagte Foerster weiter.
Zudem seien die geplanten Regelungen nicht kontrollierbar und bildeten im internationalen Vergleich die Ausnahme. "Weil die meisten anderen Länder bereits auf Freiwilligkeit setzen, ist dieser deutsche Sonderweg nur schwer erklärbar und durchsetzbar", sagte sie.
Das Bundeskabinett hatte am Vortag die neuen Corona-Schutzregeln für den Herbst und Winter auf den Weg gebracht. Demnach soll weiterhin eine Maskenpflicht im Flugverkehr gelten. Das letzte Wort hat nun der Bundestag. Die FDP hat bereits angekündigt, noch über Lockerungen der Schutzregeln für Flugzeuge verhandeln zu wollen. Das machte Fraktionschef Christian Dürr in mehreren Interviews deutlich und verwies dabei unter anderem auf die europäische Einheitlichkeit. Auch der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft hatte die Maskenpflicht als nicht verhältnismäßig und schwer vermittelbar kritisiert.
Die Lufthansa hatte schon im Mai erklärt, aus Sicherheitserwägungen die in vielen anderen Staaten weggefallene Maskenpflicht nicht mehr mit allen Mitteln durchzusetzen. Generell forderte die deutsche Luftfahrtbranche bereits im Frühjahr einen Verzicht auf die Maskenpflicht an Bord. Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing hatte sich damals dafür stark gemacht.
Die Lufthansa musste zu Hochzeiten der Corona-Pandemie mit Steuermilliarden vor der Bruchlandung bewahrt werden. Inzwischen hat der DAX-Konzern die Hilfen zurückgezahlt.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa