Wirtschaft

Kapitalerhöhung für Zukäufe RWE will zwei Milliarden Euro einsammeln

RWE will mit dem Geld der Kapitalerhöhung in Erneuerbare Energien investieren.

RWE will mit dem Geld der Kapitalerhöhung in Erneuerbare Energien investieren.

(Foto: picture alliance / dpa)

RWE will sein Portfolio an Erneuerbare-Energie-Projekten ausbauen. Weil zuletzt aber immer mehr Unternehmen in diesen Bereich drängten, steigen die Preise. Um weiter mithalten zu können, braucht der Konzern frisches Geld. Das beschafft er sich nun bei institutionellen Anlegern.

Der Energiekonzern RWE will sich bei seinen Aktionären frisches Geld für den Ausbau seines Geschäfts mit Erneuerbaren Energien besorgen. Dazu werde das Grundkapital um zehn Prozent erhöht, teilte RWE mit. Gemessen am Schlusskurs vom Dienstag bei 34,24 Euro könnte der Essener Konzern damit rund 2,1 Milliarden Euro einsammeln. Im Frankfurter Späthandel verlor die Aktie allerdings gut vier Prozent.

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Die Platzierung soll über Nacht über die Bühne gebracht werden, die Aktien für das Geschäftsjahr 2020 dividendenberechtigt sein. Sie werden allerdings ausschließlich institutionellen Anlegern bei einer Privatplatzierung angeboten. Genaue Anzahl und Preis der auszugebenden Aktien will der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats noch festlegen und bekanntgegeben.

Der Erlös aus der Kapitalerhöhung soll für Investitionen in den zusätzlichen, kurzfristigen Ausbau des Portfolios an Erneuerbare Energien, in die Weiterentwicklung der Projektpipeline und in weitere Wachstumsmöglichkeiten verwendet werden. Dies gehe über das bisherige Ziel hinaus, bis Ende 2022 die installierte Leistung auf mehr als 13 Gigawatt (GW) zu erhöhen und rund fünf Milliarden Euro in Erneuerbare Energien zu investieren.

Ein Teil der Einnahmen aus der Kapitalerhöhung sollen in die Übernahme von Windparkprojekten vom Windturbinenbauer Nordex sowie deren Umsetzung fließen. RWE hatte Ende Juli angekündigt, Nordex-Windparkprojekte mit einem Volumen von 2,7 GW für rund 400 Millionen Euro zu übernehmen.

Für den lange Zeit als Kohle-Dino verschrienen RWE-Konzern zahlte sich der beschlossene Abschied von Atom und Kohle und der Wandel zum Ökostromerzeuger zuletzt immer mehr aus. Im ersten Halbjahr konnten die Essener das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um fast ein Fünftel auf 1,8 Milliarden Euro steigern. Doch der Konkurrenzkampf im Geschäft mit Strom aus Wind, Sonne oder Wasser nimmt weiter zu. Immer mehr Firmen, darunter auch Öl-Multis wie BP, drängen in den Markt für Erneuerbare Energien und lassen die Preise steigen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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