Wirtschaft

Keine Ausfälle für Kunden Russland stoppt Gas-Lieferungen nach Finnland

Seit 6 Uhr fließt kein russisches Gas mehr zur Station Imatra.

Seit 6 Uhr fließt kein russisches Gas mehr zur Station Imatra.

(Foto: picture alliance/dpa/Lehtikuva)

Wie angekündigt fließt kein Gas mehr von Russland nach Finnland. Angeblicher Grund ist der Streit um die Bezahlung in Rubel. Doch der finnische Versorger Gasum gibt sich entspannt: Die Kunden würden nun mit Gas aus anderen Quellen beliefert.

Finnland bekommt kein Gas mehr aus Russland. "Die Gasimporte durch den Eingangspunkt Imatra sind gestoppt worden", erklärte der finnische Netzbetreiber Gasgrid am Morgen. An der Station Imatra kommt üblicherweise das für Finnland bestimmte russische Gas an. Auch die finnische Staatsfirma Gasum bestätigte den Lieferstopp. "Die Erdgasversorgung nach Finnland gemäß dem Gasum-Liefervertrag ist abgeschnitten worden", erklärte das Unternehmen. Gasum werde seine Kunden ab jetzt mit Gas versorgen, das aus anderen Quellen durch die Balticconnector-Pipeline fließe. Die Pipeline verbindet Finnland mit Estland.

Der russische Gaskonzern Gazprom hatte nach Angaben von Gasum mitgeteilt, dass ab 6 Uhr am Morgen kein Gas mehr fließen werde. Grund sei, dass Gasum es abgelehnt habe, Rechnungen wie von Gazprom gefordert künftig in Rubel zu bezahlen. Man habe sich jedoch sorgfältig auf eine solche Lage vorbereitet und sei in der Lage, alle Kunden in den nächsten Monaten weiter zu beliefern, so Gasum.

Der Großteil des finnischen Bedarfs kommt derzeit aus Russland, allerdings beträgt der Anteil des Brennstoffs insgesamt nur fünf Prozent am gesamten Energieverbrauch des Landes. Das Verhältnis zwischen Russland und Finnland ist ohnehin angespannt, nachdem das über Jahrzehnte neutrale Land sich nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine für einen NATO-Beitritt entschieden hat.

Die EU und damit auch Deutschland hatte Zahlungen in Rubel für Gas abgelehnt, da die Verträge fast ausschließlich in Euro oder Dollar abgeschlossen wurden. Russland hatte per Dekret eine solche Zahlung verlangt, die Details gelten aber als unklar. Da in den nächsten Tagen zahlreiche europäische Versorger ihre Rechnungen begleichen müssen, wird die Abwicklung mit Spannung erwartet.

Quelle: ntv.de, mli/rts

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